Folgen von Geltungssucht und Lügen

Dieses Buch behandelt einen der größten Justizskandale, die es jemals gab, gleichzeitig müsste man aber auch von einem Psychologieskandal sprechen. Ein kleiner Kreis geltungssüchtiger, machtbesessener Personen impft einem drogenabhängigen Kleinkriminellen falsche Erinnerungen an diverse Morde ein und lässt ihn für falsche Geständnisse verurteilen. Der Autor stellt die Frage, wie es so weit kommen konnte, dass niemand von Beginn weg die Widersprüche in Quicks Aussagen offenlegte, wieso also die Justiz so versagen konnte und einen Unschuldigen für mehrere Morde verurteilte. Er zeigt auf, welche psychologischen Faktoren zusammenspielen mussten, damit einerseits Quick sich an Morde „erinnern“ konnte, die er nicht begangen hat, und damit andererseits renommierte Ärzte, Ankläger, Verteidiger, Richter etc. dazu kamen, einem Kleinkriminellen über Jahre hinweg Morde anzuhängen.
Das Buch ist keine leichte Kost, die Themen sind alles andere als leicht zu verdauen, doch es ist fesselnd und ein tolles Beispiel für investigativen Journalismus.