Da muss man erstmal Schlucken...

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karolina138 Avatar

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Dan Josefsson beschreibt in seinem Sachbuch "Der Serienkiller der keiner war - und die Psychotherapeuten, die ihn schufen" eine wahre Begebenheit.
Es geht um den drogenabhängigen Sture Bergwall, welcher während seiner Zeit in einer psychiatrischen Einrichtung, behauptet ein Serienmörder zu sein. Es stellte sich heraus, dass dieses gar nicht der Wahrheit entspricht, sondern er aufgrund der Therapien und seinen Psychotherapeuten, dies zu glauben beginnt.
Dan Josefsson began eher zufällig sich mit dem Fall Sture Bergwall zu beschäftigen. Ein Freund hatte dorthingehend recherchiert und als dieser verstarb, bat Stures Bruder den Autor sich der Erzählung aus Sture Bergwalls tragischen Leben anzunehmen.
Das Buch ist sehr gut geschrieben, es wird nicht langweilig, es ist von vornherein klar, dass es sich um Schwedens größten Justizskandal handelt. Direkt zu Beginn wird dem Leser klar, anhand wie Dan Josefsson schreibt, dass schon die Ermittlungen zu den Geständnissen von Bergwall eher dürftig ausfallen und die Beweise ausbleiben. Danach geht es um die Therapieformen und seine Therapeuten. Die Supervisorin Margit Norell hat da ihre Finger entscheidend im Spiel, ihr Lebenslauf wird auch beschrieben. Im mittleren Teil ist eine Fotostrecke, welche den Leser nochmal verdeutlicht, dass es sich hier nicht um eine Geschichte handelt sondern um Sture Bergwalls Leben.

Ein spannendes, gut zu lesendes Buch, welches umso dramatischer ist, da es sich um eine wahre Begebenheit handelt. Es beschreibt viel Psychologie und Psychotherapien ohne zu kompliziert zu werden.