Unglaublich - aber wahr

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solie Avatar

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Kein Krimi oder Thriller könnte besser sein, als diese Geschichte. Was sich liest wie ein unglaublicher Vorfall, der eigentlich niemals hätte passiert sein dürfen, ist leider wahr und offenbart gleich mehrfaches Versagen von Justiz, Behörden und sogenannten Psychologen.

"Der Serienkiller, der keiner war" ist ein umfassend recherchiertes, detailreiches und furchteinflößendes Buch. Bereits die Leseprobe der ersten Seiten war mitreißend. Im Mittelteil verliert das (Sach-)Buch ein wenig an Zug, was aber nicht weiter schlimm ist, immerhin handelt es sich um ein Sachbuch. Genau das muss man sich immer wieder vor Augen halten: es handelt sich um ein Sachbuch, das eine wahre Begebenheit schildert. So gern man zwischendurch auch immer wieder glauben möchte, dass das alles nur der kreativen Ader eines Autors entspringt, dem ist nicht so.

Das Buch ist vor allem für diejenigen zu empfehlen, die sich ein wenig für Kriminalgeschichte und ein wenig mehr für Psychologie und Psychotherapie interessieren. Dann dürfte einiges nicht neu sein (der Autor fasst auch Theorien zusammen), aber die Zusammenhänge ergeben sich leichter und sind vielleicht schlüssiger. Für jemanden, der sich dafür nicht interessiert wird vor allem der gebremste Mittelteil äußerst zäh. Doch ohne diesen Hintergrund sind die Umstände und Entwicklungen schwer nachzuvollziehen, weshalb sie nicht überblättert werden sollten.

Alles in allem ist "Der Serienkiller, der keiner war" ein sehr gutes Buch mit klarer Empfehlung meinerseits. Nur eines sollte man wissen: Nach der Lektüre hofft man, niemals in (falsche) psychotherapeutische Hände zu gelangen.