Verbindet man einen Autor mit seiner bekanntesten Serienfigur, hier Harry Hole, ist es oft schwer, den geneigten Leser auch von anderen, nicht in die Reihe gehörenden, Werken zu überzeugen. Nesbo wagt mit "Der Sohn" einen neuen Versuch und zumindest die Leseprobe zeigt, dass er auf dem richtigen Weg ist. Sicherlich gibt es einige sprachliche Elemente, die dem Leser bekannt vorkommen, das ist aber natürlich auch gut so, doch ebenso gibt es Abweichungen zu dem bisher Dagewesenen. Die Charaktere, wie man sie bisher kennenlernt, scheinen echte Originale zu sein, die Wiedererkennungswert besitzen, und eben nicht an Protagonisten aus anderen Titeln erinnern. Auch spannungstechnisch ist Nesbo schon wieder ganz weit vorne dabei, hier heißt es nur abwarten, ob er das über die gesamte Seitenanzahl durchhalten kann.