Vielversprechend

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Schon der Titel des Romans weckt eine tiefe Neugier – „Der Sommer am Ende der Welt“ klingt nach einem Wendepunkt, einem Neuanfang oder vielleicht auch einem letzten Versuch, mit der Vergangenheit ins Reine zu kommen. Der Klappentext verspricht eine bewegende Geschichte, in der persönliche Traumata, historische Themen und familiäre Geheimnisse miteinander verwoben sind. Besonders eindrucksvoll finde ich den Mut der Protagonistin Hanna, die sich nicht nur ihrer eigenen Familiengeschichte stellt, sondern auch den verschwiegenen Abgründen deutscher Vergangenheit nachspürt. Der Schauplatz – eine abgelegene idyllische Nordseeinsel – wirkt wie ein starker Kontrast zur Schwere des Themas und erzeugt gleichzeitig eine dichte, atmosphärische Kulisse. Eva Völler scheint es zu gelingen, das große Thema der Kinderverschickung einfühlsam und gleichzeitig spannend aufzubereiten. Ihr Stil wird als empathisch beschrieben – das lässt auf eine Geschichte hoffen, die unter die Haut geht, ohne reißerisch zu sein. Alles in allem erwarte ich eine berührende, gleichzeitig aufwühlende und vielleicht auch versöhnliche Lektüre. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt – über das, was war, und das, was man daraus macht.