Aufwühlende Geschichte - teilweise etwas überfrachtet

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langeweile Avatar

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Hanna ist Journalistin und möchte ein lange totgeschwiegenes Thema aufarbeiten, nämlich die traumatischen Erfahrungen der sogenannten „Verschickungskinder“,zu denen auch ihre Mutter gehörte.Dazu reist sie mit ihrer 15-jährigen Tochter Katie ,während der Sommerferien auf die Insel Borkum, um vor Ort zu recherchieren.Sie wohnt im Hotel Dünenschloss,jenem Haus in welchem früher, unter dem Namen Villa Aurelia,ein Kinderkurheim betrieben wurde.
Schon kurz nach ihrer Ankunft findet Hanna vor ihrer Zimmertür ein altes Tagebuch,was eine ehemalige Mitarbeiterin der Villa Aurelia verfasst hatte,worin es nicht nur um unfassbare Zustände geht,sondern auch um ein totgeschwiegenes Verbrechen.Als Hanna erfährt,dass die Familie des Inselarztes Ole ,in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat,möglicherweise in die Vorfälle verstrickt war,gerät sie in ein Dilemma.

Die von mir geschätzte Autorin hat einen persönlichen Bezug zu diesem Thema. Zwei ihrer Geschwister, haben ähnliche Erfahrungen in Kinderkurheimen auf Norderney und Borkum gemacht.Sie hat ihre Erfahrungen in diese Geschichte eingebracht und sie geschickt mit fiktiven Ereignissen unterlegt. Man mag sich gar nicht vorstellen, was diese „Kur“, welche eigentlich die Kinder aufpäppeln und Ihnen eine schöne Zeit bescheren sollte,in den Seelen der Kinder anrichtete.
Es ist erstaunlich,dass es so eine lange Zeit gedauert hat,bis dieses Thema einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde.
Das Buch hat mich sehr bewegt und gefesselt,dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.Lediglich im letzen Teil fand ich die Menge der Themen etwas zu überzogen,daher ziehe ich einen Stern bei der Bewertung ab.