„Verdrängt, vergessen, ignoriert“
So beginnt der Klappentext in Eva Völlers neustem Roman, den sie als Stimme für ihre Geschwister, die Verschickungskinder waren, geschrieben hat.
Millionen von Kindern waren in der Nachkriegszeit allein zu Kinderkuren geschickt worden. Eltern-Kind-Kuren gab es damals nicht. Viele von ihnen machten traumatische Erfahrungen, die bis in die Gegenwart Auswirkungen auf sie haben. Eva Völler stellt deshalb an den Anfang ihres Buches eine Triggerwarnung.
Die Journalistin Hanna möchte über dieses Thema einen Artikel schreiben und reist gemeinsam mit ihrer Tochter Hanna auf die Insel Borkum in ein Luxushotel, welches in den 60er Jahren ein Kinderkurheim war. Ihr Mutter hat dort als Verschickungskind Erfahrungen gemacht, die sie fast vollständig verdrängte. Nicht bei jedem kommen Hannas Recherchen gut an und sie fördert Dramatisches zu Tage.
Die Autorin bettet die sehr bedrückenden Erfahrungen der Kinder in eine bzw. mehrere Liebesgeschichte(n) ein, die sich in meinen Augen etwas zu schnell entwickeln und teilweise etwas sehr „blumig“ beschrieben wurden. Dennoch fand ich es gut, wie Eva Völler das Buch aufgebaut hat. Durch die Liebesgeschichte wird der bedrückende Part des Buches abgemildert.
Neben der Liebesgeschichte gibt es die Erzählungen einer als Kind Betroffenen und das Tagebuch einer Erzieherin, die aus verschiedenen Perspektiven die furchtbare Behandlung der Kinder schildern.
Das Buch ist äußerst spannend geschrieben, lässt sich flüssig lesen und es werden viele gesellschaftliche Themen aufgegriffen: wie geht man mit seinem pubertierenden Kind um, welche Freiheiten lässt man ihm, was passierte in vielen Kinderheimen, reagierten die Eltern nach der Rückkehr der Kinder überhaupt auf die traumatisierende Behandlung, der unethische Einsatz von Medikamenten, Gewichtszunahme versus Bewegung, Kinderkurheim als Goldgrube.
Die Autorin spricht auch Themen des dritten Reiches an wie z. B. das „Kinder-Kz“ Litzmannstadt und man bekommt Anregungen, sich mit verschiedenen Themen weiter auseinanderzusetzen.
Die Insel Borkum ist sehr wirklichkeitsgetreu beschrieben. Am 30.07.25 wird dort eine Erinnerungsstätte zur Anerkennung des Leids der ehemaligen Verschickungskinder eingeweiht.
„Der Sommer am Ende der Welt“ - ein Buch, das ich empfehlen kann und das mich sehr berührt hat.
Millionen von Kindern waren in der Nachkriegszeit allein zu Kinderkuren geschickt worden. Eltern-Kind-Kuren gab es damals nicht. Viele von ihnen machten traumatische Erfahrungen, die bis in die Gegenwart Auswirkungen auf sie haben. Eva Völler stellt deshalb an den Anfang ihres Buches eine Triggerwarnung.
Die Journalistin Hanna möchte über dieses Thema einen Artikel schreiben und reist gemeinsam mit ihrer Tochter Hanna auf die Insel Borkum in ein Luxushotel, welches in den 60er Jahren ein Kinderkurheim war. Ihr Mutter hat dort als Verschickungskind Erfahrungen gemacht, die sie fast vollständig verdrängte. Nicht bei jedem kommen Hannas Recherchen gut an und sie fördert Dramatisches zu Tage.
Die Autorin bettet die sehr bedrückenden Erfahrungen der Kinder in eine bzw. mehrere Liebesgeschichte(n) ein, die sich in meinen Augen etwas zu schnell entwickeln und teilweise etwas sehr „blumig“ beschrieben wurden. Dennoch fand ich es gut, wie Eva Völler das Buch aufgebaut hat. Durch die Liebesgeschichte wird der bedrückende Part des Buches abgemildert.
Neben der Liebesgeschichte gibt es die Erzählungen einer als Kind Betroffenen und das Tagebuch einer Erzieherin, die aus verschiedenen Perspektiven die furchtbare Behandlung der Kinder schildern.
Das Buch ist äußerst spannend geschrieben, lässt sich flüssig lesen und es werden viele gesellschaftliche Themen aufgegriffen: wie geht man mit seinem pubertierenden Kind um, welche Freiheiten lässt man ihm, was passierte in vielen Kinderheimen, reagierten die Eltern nach der Rückkehr der Kinder überhaupt auf die traumatisierende Behandlung, der unethische Einsatz von Medikamenten, Gewichtszunahme versus Bewegung, Kinderkurheim als Goldgrube.
Die Autorin spricht auch Themen des dritten Reiches an wie z. B. das „Kinder-Kz“ Litzmannstadt und man bekommt Anregungen, sich mit verschiedenen Themen weiter auseinanderzusetzen.
Die Insel Borkum ist sehr wirklichkeitsgetreu beschrieben. Am 30.07.25 wird dort eine Erinnerungsstätte zur Anerkennung des Leids der ehemaligen Verschickungskinder eingeweiht.
„Der Sommer am Ende der Welt“ - ein Buch, das ich empfehlen kann und das mich sehr berührt hat.