Atmosphärisch und bewegend

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Ein stimmungsvolles Cover und ein Titel, der nach Aufbruch klingt. Doch zu Beginn steht zunächst die Rückreise von Hélène nach 20 Jahren in ihren Heimatort in der Bretagne. Und dann mit einer doppelte Beerdigung 20 Jahre zuvor der Auftakt einer dramatischen Geschichte, in die drei Frauen verschiedener Generation verwoben sind.
Da ist die junge Hélène, eine außergewöhnlich gute Schülerin kurz vor ihrem Abschluss, die nicht unbedingt in der Enge des Ortes enden will, mit dem Jugendfreund Yannick auf vorgezeichnetem Lebensweg. Aus Paris kommt die extravagante Marguerite mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Raymond in den kleinen Ort Le Bois d‘en Haut zum einen, um der Schreibblockade des Autors neuen Auftrieb zu geben, zum anderen auf den Spuren ihrer Mutter, die sie nie kennengelernt hat. Besonders Hélène bekommt ihre Aufmerksamkeit und Förderung und entfacht in dem jungen Mädchen das Feuer der Veränderungen. Und dann ist da die verhärmte Witwe Odette, die Besitzerin des Dorfladens, die in den vierziger Jahren nach Paris geschickt wurde und dort herbe Erfahrungen machen mußte.
Das Schicksal der drei Frauen wird in verschiedenen Zeitsträngen erzählt und ist nicht nur geheimnisvoll miteinander verwoben sondern auch mit den Wurzeln der bretonischen Geschichte. Der Roman entwickelt eine bewegende und auch tragische Geschichte über Verlust und Enge, über eine Suche nach Heimat und Freiheit, nach der eigenen Sprache und eigenem Selbstverständnis und dies in einer klaren und mitunter poetischen Sprache, die mich überzeugt hat.