Tragische Beziehungen

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Der Sommer, in dem alles begann und im Grund auch wieder endet. Drei Generationen von Frauen - die junge Hèlene, kurz vor dem Schulabschluß, Marguerite , eine Suchende aus Paris und Odette, eine unzufriedene alte Frau aus dem Ort, die letztlich das tragische Ende der Geschichte auslöst. Die Männer in der Geschichte sind eher Beiwerk, müssen als Zündschnur dienen.
Ein eher schmales Büchlein, früher hätte man das eine Novelle genannt. Daher kann die Autorin auch keine allzu lange Beschreibungen von Natur, Stimmung, Personen machen. Sie konzentriert sich allein auf das Wesentliche: Die Entwicklong der drei Hauptfiguren, ihrer jeweiligen Herkunftsgeschichte und der Beziehung zueinander.
Es liegt wohl im Wesen der Franzosen bzw. hier einer Französin, in Kürze Liebe, Drama, Alltägliches, eine traumhafte Landschaft wie im Kino zu erschaffen, das Kopfkino war beim Lesen immer dabei.
Bereits zu Beginn zeichnet sich durch die Darstellung zweier Beerdigungen nacheinander in einem kleinen Dorf ab, dass hier der Abschluss der Geschichte liegt. Wie es dazu gekommen ist, was die eine mit der anderen zu tun hat, erschließt sich erst langsam, behutsam aufgebaut und fulminant gesteigert.
Claire Lèost ist für mich eine großartige Neuentdeckung. Empfehlung: sehr lesenswert.