Einstein aus einer anderen Perspektive

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Zu Beginn der Buches denkt man "Kommt da nicht Einstein im Titel vor? Warum gehts denn jetzt um einen armen Jungen und einen Esel?"

Aber das ändert sich noch, Gott sei Dank.

Zunächst aber zu Otto, dem Jungen mit dem Esel. Er wohnt mit seiner Mutter, die als Nanny arbeitet, auf einem Gutshof. Als sie stirbt, wächst er bei zwei anderen Angestellten auf und freundet sich mit dem Esel des Hofs an. Er ist der einzige, der ihn dressieren konnte und ohne den Jungen bockt der Esel.
Der Hausherr sorgt dafür, dass der Junge mit dem Esel eine gewisse Berühmtheit erlangt.
So wird er auch zur 300-Jahres-Feier in Göteborg eingeladen.

Und so schließt sich der Kreis. Eben zu dieser Veranstaltung ist auch Einstein eingeladen. Er muss -mehr oder weniger freiwillig- dorthin reisen und eine Rede halten, damit er das Preisgeld für seinen Nobelpreis bekommt.

Ohne zu viel vorweg nehmen zu wollen, lässt sich sagen, dass es einige Menschen gibt, die ihn nur zu gerne davon abhalten wollen. Dadurch entwickelt sich das Buch zu einem kleinen Krimi.
Nebenbei erfährt man noch viel über die Freund- und Liebschaften, die Herr Einstein pflegte. Besonders letzteres lässt Kratzer auf seiner sonst so sympatischen Fassade erscheinen, aber gut, er war ja auch nur ein Mensch.

Der Schreibstil ist angenehm locker, gerne wird überspitzt geschrieben und teilweise auch ein wenig sarkastisch.
Das Buchcover beschreibt perfekt, was einem im Buch erwartet und fängt diese leicht romantisch-verklärte Stimmung der 20er Jahre perfekt ein.
Auch wenn ich sonst keinen Anhalt habe, wie es 1923 in Schweden aussah oder roch, bekomme ich durch dieses Buch einen wirklich umfassenden und nachvollziehbaren Rahmen gesteckt.

Das perfekte Buch für einen Lese-Samstag zu Hause auf der Couch.