Weltausstellung in Göteburg

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moka07 Avatar

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Marie Hermanson hat uns mit ihrem neuen Buch eine wunderschöne Geschichte erzählt und schickt uns in das Göteburg der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Es geht um Liebe, Hass, Mordversuch, Wissenschaft, aber auch um die aufkeimende Naziherrschaft und Antisemitismus.
Im Mittelpunkt stehen vier Personen. Da ist einmal Ellen, eine junge Frau vom Lande, die ihre erste Anstellung als Reporterin ergattert hat und täglich über den Trubel auf der Weltausstellung berichtet. Zu Beginn ein harmloses junges Mädchen, die ihren Weg ins Leben noch nicht kennt, entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten, modernen jungen Frau.
Otto ist auch ein Junge vom Land, der mit seinem Esel Bella für Unterhaltung auf dem Ausstellungsgelände sorgt und auch eine gewisse Berühmtheit erlangt.
Nils ist ein Polizist/Kommissar, dessen Weg sich mit dem von Ellen kreuzt und die ein Komplott gegen Einstein aufdecken, der nach Göteborg reist, um verspätet seine Nobelpreisrede zu halten. Denn Einstein, der Wissenschaftler und Jude hat nicht nur Freunde.
Marie Hermanson gelingt es, die einzelnen Charaktere, Göteborg und auch die Zeit wunderbar herauszuarbeiten. Man kann sich sehr gut in Zeit, Raum und Personen hineinversetzen. Dazu kommt die Sprache, die so leicht und doch so treffsicher ist und das Lesen zu einem reinen Vergnügen macht. Und nicht zuletzt das Cover, dass diese Leichtigkeit mit eine alten Kettenkarussel aufgreift. Rundum ein gelungener Roman, dermir sehr gut gefallen hat.