Für neue Wege ist man nie zu alt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ingohmes Avatar

Von

Backen ist die Leidenschaft von Jenny Quinn. Das wird bereits beim Anblick des Buchcovers deutlich. Und ums Backen geht es in diesem Buch. Ums Backen? Nein! Jenny Quinn ist 78 Jahre alt und seit fast 60 Jahren glücklich mit ihrem Bernard verheiratet, den sie mit ihrer Backkunst verwöhnt. Aber tief in ihr rumort es ein bißchen. Sollte das schon alles gewesen sein? Ein Aufruf, sich zu einem Backwettbewerb zu bewerben, verändert Jennys Leben total. Zum Einen, weil sie zum ersten Mal ein Geheimnis vor Bernard hat, dem sie, aus Sorge, sich letztendlich nur zu blamieren, nichts von ihrer Bewerbung sagt. Zum Anderen, weil die Suche nach Rezepten zu einer Suche nach ihr selbst wird und zu der Erkenntnis führt, dass das Verschweigen des Backkurses eigentlich schon das zweite Geheimnis ist, das sie nicht mit ihrem Mann teilt. Aber - um das vorweg zu nehmen - es geht alles gut aus!
Selten habe ich so ein erfrischendes Buch gelesen. Jenny ist lebendig und authentisch beschrieben. Man steht neben ihr, wenn sie ihre Back-Creationen schafft, man leidet mit ihr bei kleinen Missgeschicken, man freut sich mit ihr, wenn sie wieder eine Hürde genommen hat. Jemanden wie Jenny möchte man als Nachbarin, als Freundin, als Mutter oder als Oma haben! Und obwohl Backen nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung gehört, wird es nicht langweilig, zu verfolgen, wie ihre Kunstwerke aus Teig entstehen. Wären Mengen angegeben, würde man sich sofort ans Nachbacken machen!
Mit 77 ist man nicht alt, das hat die Geschichte von Jenny bewiesen, auch wenn es wahrscheinlich eine erfundene Geschichte war. Aber sie macht Mut, immer - egal in welchem Alter - sich auf Neues einzulassen!