Atmosphärisch dichte Beschreibungen lassen das Spätmittelalter lebendig werden

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nicky_g Avatar

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Schon die Aufmachung ist erwähnenswert: das Cover in auffälligen Farben, vor allem das Rot leuchtet einem entgegen, die Figuren wie aus einem mittelalterlichen Wandteppich entlehnt, und auch die Schriftart der Überschriften erinnert ebenfalls ans späte Mittelalter. Ein erster Eindruck, der Freude an ernsthaften historischen Romanen weckt.

1486: Die Gaukler halten Einzug in Knittlingen und der achtjährige Johann beobachtet sie staunend. Er ist ein Außenseiter, weil er klüger ist als die anderen. Die Kinder meiden ihn, der Lehrer verachtet ihn, weil er keine Antworten auf Johanns Fragen hat.

Die Beschreibungen des gauklerischen Treibens und der zuschauenden Menschen ist sehr atmosphärisch beschrieben, so dass die Bilder bunt und aufregend vor dem inneren Augen entstehen.

1494: Johann ist zu einem Mann herangewachsen, der sich in die gleichaltrige Margarethe verguckt hat. Diese aber ist einem anderen versprochen. Obwohl ihn die Mutter Faustus nennt, fühlt sich Johann nicht vom Glück begünstigt.

Seine Brüder und auch sein Vater sind aus einem anderen Holz geschnitzt, so dass die Vermutung aufkommt, auch aus den Andeutungen der Mutter heraus, Johann sei eines anderen Mannes Sohn. Was hält das Schicksal, das auch von dem Zauberer gesehen worden war, für ihn bereit?