Bildgewaltig

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tauriel Avatar

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Oliver Pötzsch,bei diesem Autor wird Geschichte lebendig.
Durch den flüssigen und mitreißenden Schreibstil bin ich gut in die Geschichte um Johann Georg Faustus ,genannt „der Glückliche“ hineingekommen.
1486 sind Gaukler nach Knittlingen,dem Geburtsort von Johann , angekommen und ein Mann dieser fahrenden Männer hat es dem siebenjährigen Johann besonders angetan:Tonio del Moravia , seines Zeichens Astronom und Wahrsager. Er zieht Johann schon früh in seinen Bann und als Johann acht Jahre später Hals über Kopf aus Knittlingen fliehen muss ,schließt er sich dem dunklen Tonio an.
Er erlebt dabei einiges und er muss nun auf der Hut sein,nicht als Ketzer zu enden.
Bildgewaltig lässt der Autor hier das ausgehende 15.Jahrhundert aufleben .Er schreibt detailliert und fundiert über das damalige Leben ,den Zeitgeist , den Aberglauben und Ablasshandel.Gaukelei, Taschenspielertricks und Scharlatanerie sind in diesem Roman an der Tagesordnung .
Einige technische Errungenschaften bleiben auch hier nicht unerwähnt,der kardanische Kompass,Henleins Taschenuhr sowie in dieser Geschichte die überaus wichtige Laterna Magica.Hier hat der Autor fiktiv geschrieben,aber es passt absolut zu diesem Roman. Mit diesem , für die Erzählung wichtigen Instrument , beschwört Faustus lebensechte Illusionen hervor. Er beeindruckt nicht nur sein Publikum,nein auch seine Feinde .Ich hatte sehr viel Spaß beim lesen, wäre es nicht so grausam mit dem Schicksal von Johann Faustus verknüpft.
Doch der Mahlstrom des Bösen begleitet mich von Zeile zu Zeile und die Spannung steigt stetig an.
Seine Jugendliebe kann Faustus nicht vergessen und das zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben und durch dieses Buch.
Über einen Zeitraum von 27 Jahren begleite ich Faustus in diesem Band.Auch wenn er nicht immer loyal seinen Freunden gegenüber ist,so ist sein Charakter nicht durchweg schlecht.
Ich bin schon ganz gespannt und freue mich sehr auf den zweiten Band und möchte gerne wissen,wie es mit Faustus weiter geht.
Am Ende des Buches befindet sich ein Reisebericht,wo noch Spuren von Johann Georg Faustus zu entdecken sind.
Fazit:
Ein mittelalterliches Highlight,ein funkensprühender Roman um eine bekannte Figur.