Das abenteuerliche Leben des Johann Georg Faustus

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Jetzt steht ja wieder der Herbst vor der Tür. Kürzere Tage, Nebel und goldene Herbsttage mit Sonne und gefärbten Blättern. Diese Jahreszeit ist wie keine zweite für mich mit Lesen konnotiert. Man kann sich mit Decken auf die Couch kuscheln, vielleicht noch einen Tee oder einen Kaffee dazu und dann in andere Welten abtauchen.

Ein Roman, mit dem das wunderbar gelingt, ist das neue Buch von Oliver Pötzsch.
Dieser feierte schon mit seiner Henkerstochter-Reihe große Erfolge und schaffte auch den Sprung über den Teich bis nach Amerika.

Mit "Der Spielmann" startet er eine neue Reihe über eine wirklich legendäre Figur. Den titelgebenden Spielmann, Magier, Reisenden und Mythos Johann Georg Faustus.
Dieser inspiriert seit jeher die KünstlerInnen, die Werke von Marlowe oder Goethe zeugen davon. Auch Pötzsch neuer Roman zeugt reichlich davon, schließlich umfasst dieser erste Band der geplanten Reihe knapp 800 Seiten auf. Und das ist erst der Anfang.
Inhaltlich schlägt Pötzsch seinen Bogen von der Kindheit Faustus bis hin zu seinem Erwachsenenalter. Die Abenteuer, die er dabei erlebt, schon von Kindesbeinen an im Kampf gegen die Macht, die stets das Böse will und das Gute schafft, sind ein großer Bilderbogen.

Von Knittlingen im Kraichgau über das ganze Deutsche Reich bis nach Italien und wieder zurück - all das beschreibt Oliver Pötzsch farbig und eingänig.
Einen besonderen Reiz erhält sein Schreiben dadurch, dass er immer wieder Zitate aus Johann Wolfgang von Goethes "Faust" einflicht und so den Bogenschlag vom Faust-Mythos bis zur Faust-Bearbeitung schafft.

Ein wirklich toller, unterhaltsamer und farbenprächtiger historischer Roman, der in diese herbstliche Jahreszeit passt wie kaum ein anderer Roman. Sehr gut gelungen!