Der ewige Faust

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gaensebluemche Avatar

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Zuerst dachte ich: Och, nicht noch ein Faust! Und dann auch noch so lang! Aber Bücher werden bei mir meist zu Ende gelesen, man weiß ja nie. So auch bei "Der Spielmann": Der Leser lernt Faustus kennen. Von der Familie nicht gewollt, gerät er an eine fahrende Gauklertruppe, die ihn das Leben lehrt und seines bereichert. In dem unbändigen Drang, mehr zu wissen und zu erfahren, lässt sich Faustus jedoch mit einer Macht ein, die er nicht versteht, und nur langsam erahnt er, welche Wege er beschreiten soll, um sein Ziel zu erreichen. Fast zu spät erkennt er, welchen Preis er zahlen soll, und flieht, kann seinem Schicksal jedoch nicht entkommen. Dennoch gelingt es ihm, mithilfe seines treuen Gehilfen, unschuldige Seelen zu retten und dem Bösen zu entkommen. Ich war dann letztendlich überrascht, wie sehr mich das Buch in seinen Bann gezogen hat. Die Beschreibungen des Lebens der Menschen im 15. Jahrhundert im Deutschen Reich sind dem Autor historisch genau, aber auch anschaulich gelungen, sodass man den Zwiespalt zwischen Wissensdrang und religiöser Doktrin gut nachvollziehen kann. Fazit: Ein unterhaltsames Buch mit einem Touch Faust-Tragödie. Absolut lesenswert!