Der Magier

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miss marple 64 Avatar

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Faustus-der Glückliche – so wird der junge Johann Georg von seiner Mutter genannt, bestaunt an Markttagen die weithergereisten Spielmänner und Gaukler. Von einem ist er besonders angetan und wartet jedes Jahr auf seine Rückkehr. Als die Mutter stirbt und das Geheimnis um seine Geburt mit ins Grab nimmt, verstößt ihn sein Stiefvater und er schließt sich dem Magier Tonio del Moravia an. Mit ihm zieht er gen Süden, saugt formlich alles Wissen und alle Kenntnisse, die dieser ihm präsentiert, in sich auf. Er lernt Zaubertricks und Horoskope zu erstellen. Doch nach und nach muss er erkennen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht und der Magier scheinbar mit dunklen Mächten in Verbindung steht. Auf der Flucht vor ihm schließt er sich einer Gauklergruppe an, mit der er über die Alpen gen Venedig zieht.
Der Leser begleitet Faustus über viele Jahre durch ganz Deutschland. Seine Wege führen ihn bis hoch in den Norden nach Hamburg und wieder zurück in die Heimat bis nach Nürnberg. Wir erleben ein buntes historisches Kaleidoskop an der Seite einer der sagenumwobensten Figur der Literatur. Viele Dichter und Schriftsteller haben sich bereits in der Vergangenheit vom Faust-Stoff für eigene Werke leiten lassen.
Pötzsch lässt uns auf unterhaltsame Weise ein Stück Dichtung und Wahrheit erleben und bedient sich auf kecke Weise auch an Goethes klassischem Text, indem er viele Originalzitate einfließen lässt. Wer seinen Goethe kennt, dem fällt es nicht schwer, diese zu finden. Und wer nicht, dem hilft der Autor am Ende des Buches auf die Sprünge. Tolle Idee!
Mit Spannung erwartet der Leser den angekündigten 2. Teil im Herbst nächsten Jahres.