Unterhaltsamer Reihenauftakt mit Luft nach oben

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Mascha wird vom LKA in das kleine Dörfchen Sellnitz am Darß beordert. Die junge Lilly Sternberg wird vermisst. Als Enkeltochter des ehemaligen Bürgermeisters und aufgrund ihrer Taubheit, wird ungewöhnlich schnell die Ermittlung aufgenommen. Als von Lillys Handy ein Code geschickt wird, soll Mascha als Kryptologin diesen nun knacken und einen Hinweis auf ihren Verbleib finden.

Direkt zu Anfang kommt die erste skurrile Information in diesem ominösen Vermisstenfall.

Zitat Pos. 1323:
"Cornelia Sternbergs Mörder war seit fast zwanzig Jahren tot, dennoch waren die Parallelen zu Lillis Verschwinden fast schon unheimlich. Zumal die Tochter fast im gleichen Alter war wie die Mutter damals."

Die Autorin beschreibt die Protagonisten Tom und Mascha sehr detailliert und man merkt, dass diese auch weiterhin eine große Rolle spielen werden. Darüber hinaus gibt es einen Erzählstrang einer unbekannten Person und einen weiteren, wo zunächst kein Zusammenhang erkennbar ist.

Zitat Pos. 2879:
"Ich bin nirgendwo sicher, er findet mich überall. Niemand könnte mich beschützen, niemand würde mir glauben. Ich habe zu lange geschwiegen, zu lange versucht zu vergessen. Jetzt ist es zu spät. Jetzt wird die Wahrheit mit mir sterben, und kein Mensch wird je erfahren, was wirklich geschehen ist."

Der Leser wird überschüttet mit angedeuteten Geheimnissen verschiedener Personen, die man (noch) nicht zusammenbringen kann. Das erhöht natürlich die Spannung, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Und dann ist das Buch zu Ende und es bleiben unzählige Fragen offen. Karen Sander kündigt im Nachwort an, dass die ganze Wahrheit erst mit Ende der Trilogie an die Oberfläche kommt. Wer sich an diesen ersten Teil traut, muss also ein wenig Geduld aufbringen.

Fazit: Ein rätselhafter Vermisstenfall, der wohl noch so einige Überraschungen in petto hat und erst als Trilogie komplett erzählt ist. Der Auftakt macht eine gute Figur, hat jedoch noch Luft nach oben. Da ich ausreichend unterhalten wurde, werde ich dem zweiten Teil definitiv eine Chance geben.