Ruhiger Krimi vor stürmischer Ostseekulisse

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"Der Sturm" ist der 1. Teil einer Trilogie und die bereits aus "Der Strand" bekannten Ermittler Tom Engelhardt und Mascha Krieger ermitteln diesmal in einem Cold Case - hat der vor vielen Jahren agierende Darß-Ripper wieder zugeschlagen? Nach einem Sturm tauchen unter einem abgebrochenen Stück Steilküste zwei Skelette auf, die genau in das Muster von damals zu passen scheinen...
Karen Sander erzählt ihre Kapitel aus wechselnder Perspektive, was für Abwechslung sorgt. Die im Buch herrschende düstere Atmosphäre passt gut in die aktuell kühle Jahreszeit und man kann sich alles bildhaft vorstellen. Einige verschiedene Fälle werden in der Geschichte behandelt, u.a. ein Stalker, ein in der letzten Zeit der DDR wütender Serienkiller und auch die Vergangenheit von Mascha. Es werden einige Spuren verfolgt, dies geschieht aber alles relativ ruhig und mir hätte an manchen Stellen ein etwas höherer Spannungsbogen gut gefallen. Obwohl es nicht langweilig wird, hätte ich mir für die ganze Geschichte ein bisschen mehr Tempo gewünscht. Daher finde ich, dass es sich hier eher um einen Kriminalroman als um einen Thriller handelt.
Die Auflösung erfolgt am Ende ziemlich ruckartig und es bleiben viele Fragen offen. Denn nur ein Teil der Ermittlungen kann abgeschlossen werden und wer wissen möchte, wie alles zusammenhängt, muss sich etwas gedulden und noch die weiteren zwei Bände lesen, die in nächster Zeit folgen.
Das Buch bietet gute Unterhaltung für Fans von eher ruhigen Krimis und mehrteiligen Serien und wer ein wenig Geduld hat, dem wird die Serie auf jeden Fall schöne Lesestunden bieten.