ein typischer Tanna French!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
selinabritz Avatar

Von

Tana Frenchs einmalige Schreibweise fasziniert mich jedes Mal aufs Neue!
Diese bildlichen Beschreibungen der komplexen Charaktere, die lebendigen Dialoge! Dieses Gefühl, man steckt in der Geschichte und merkt nicht, dass man tatsächlich noch liest, unglaublich! Nicht ohne Grund gilt sie als Bestsellerautorin

Der Überraschungseffekt ist auch in diesem Roman da wenn auch ein wenig kleiner als zum Beispiel in Totengleich. Trotzdem bleiben Frenchs Romane nicht vorhersehbar.
Es wird als ihr bisher bestes Werk (Washington Post) beschrieben, das ist nicht meine Meinung. Das Ende gefällt mir auch nicht so, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Auch das Cover ist mir ein wenig zu nichtssagend, das Cover im originalem in schwarz/weiß mit dem Haus finde ich da schon ein wenig gelungener.

Dieser Roman spielt wie alle Werke der Autorin wieder in Irland, diesmal nicht in Dublin, sondern in einem kleinen Dorf im Westen. Wie immer werden die Landschaften Personen und Orte sehr bildlich beschrieben. Man hat sofort eine Vorstellung wie eine Person aussieht, auch wenn die Fantasie nicht so ausgeprägt ist.


Teilweise hatte ich das Gefühl, dass sich ein paar Floskeln wiederholen, wenn es um den "inneren Alarm“ des Hauptprotagonisten ging.
Ein wenig schade in der deutschen Version ist, dass die verschiedenen Dialekte nicht richtig zu Geltung kommen. Der Hauptprotagonist Cal Hooper ist ein ehemaliger Polizist aus Chicago, was die Verständigung mit der ländlichen Bevölkerung aus Irland teilweise erschwert. Auch wenn er sich als "dummer Amerikaner" mit einem Südstaatenakzent ausgeben will, kann man das einfach schlecht ins Deutsche übersetzen.

Also ein schöner Roman in den man versinken kann. Gerade in der Kalten Jahreszeit für einen verregneten Sonntag auf der Couch geeignet. Für alle, die nicht viel von 0815 Krimis halten und lange nicht enden wollende Dialoge lieben!