Eine schweigende Dorfgemeinschaft inmitten irischer Atmosphäre

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Irland. Ein Land voller Mystik, rauen und naturgewaltigen Landschaften, grünen Wiesen und derben Steinen. Doch auch wolkenverhangen und nebelig, düster und schweigsam. Einsam.

Wenn Tana French eins kann, dann ATMOSPHÄRE! Ich kenne kaum Krimis und Romane, die so außergewöhnlich atmosphärisch sind wie ihre!

In "Der Sucher" sind wir im herbstlichen, kalten und feuchten Irland, mitten im nirgendwo in einem kleinen Dorf. Cal Hooper, ein Amerikaner und ehemaliger Polizist, der neu hinzugezogen ist und sich außerhalb des Dorfes ein kleines Häuschen gekauft hat, das er nun renoviert, hat es nicht ganz einfach in die eingeschworene Dorfgemeinschaft hineinzukommen. Auch wenn sein Nachbar Mart sich große Mühe gibt, Cal mit den Gepflogenheiten des irischen Dorfes vertraut zu machen.
Doch dann steht plötzlich Trey vor Cals Haustür, ein Kind, das nach seinem großen Bruder sucht, der spurlos verschwunden ist. Cals Polizeispürsinn ist geweckt und auch wenn er seine berufliche Vergangenheit eigentlich ad acta gelegt hat, kann er die Sehnsüchte und Hoffnungen von Trey nur zu gut verstehen und macht sich auf die Suche. Cal wird zum Sucher. Und worauf er stößt, hätte er niemals erwartet...

Der Krimi ist von der Stimmung her wirklich richtig gut positioniert und eingefangen. Selbst mit herbstlichem Wetter vor dem Fenster, kann man sich mit Decke und Tee auf die Couch kuscheln und lesen. French zeichnet die Szenarien in diesem kleinen, irischen Dorf gekonnt und realistisch ein.

Doch das große Manko ist die Story an sich. Sie ist an einigen Stellen zu langatmig, die Spannung, die aufgebaut wird, fällt auch schnell wieder ab. So manches Mal liest sich die Geschichte wie ein Kaugummi, das sich zieht und zieht und zieht... Schade!