Irland, unberechenbar wie das Moor

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botte05 Avatar

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Cal Hooper ist nach Irland ausgewandert. Im Westen hat er sich ein schönes Stück Land mit einem baufälligen Haus gekauft, welches er eigenhändig instand setzt. Seine Idylle wird gestört, als Trey Reddy sich in sein Leben schleicht. Scheu wie ein wildes Tier, aber verlässlich erscheint Trey, um Zeit mit Cal zu verbringen. Schließlich bricht Trey das Schweigen; der ältere Bruder Brendan, verlässliche Bezugsperson und Lebensanker in schwierigen Familienverhältnissen, ist verschwunden. Irgendwie hat Trey herausgefunden, dass Cal Polizist war und fordert seine Hilfe.

Tana French hat mit „Der Sucher“ einen soliden Thriller verfasst, welcher mich von Anfang an interessiert und in seinen Bann zieht. Ich befinde mich in Irland, sitze auf der Stufe am Haus und blicke über Schafs- und Kuhweiden, höre das Keckern der Krähen und schmunzle über eigenwillige Freundschaftsangebote oder hartnäckige Verkupplungsversuche seitens der Einheimischen gegenüber Hooper. Die wellenförmige Spannungskurve lässt mich Angst im Nacken spüren, um mich dann wieder in seichtes Fahrwasser zurückzuführen.

Der Plot gefällt mir, ist gut verortet und interessant ausgearbeitet. Die Protagonisten sind „Typen“, aber letztlich doch nur „normale“ Menschen, die ich mag. Es gibt für mich völlig unerwartete Wendungen und Einblicke, wo unter der Oberfläche – wie im tückischen, irischen Moor – Gefahr lauern kann. Das Cover, wo über einer Wiese in sanftem Wind dunkle Wolken aufziehen, passt auch mit seinen roten Buchstaben warnend zum Inhalt.

„Der Sucher“ ist aus meiner Sicht eine unbedingte Lese-Empfehlung für Thriller-Fans!


Dieses eBook habe ich im Rahmen einer jellybooks-Leseaktion vorab lesen dürfen.


Tana French, Der Sucher, Roman, eBook, Fischer E-Books, 18,99 €, 496 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 29.09.2021