Leider nicht so, wie ich es erwartet habe...

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tina25 Avatar

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Hier nun meine Rezession zu dem Roman "Der Sucher" von Tana French: Das Cover ist eher zurückhaltend gestaltet; man sieht dunkle Wolken, ein Unwetter scheint aufzukommen. Dazu ein Feld, ich vermute mit Gerste, die Ähren werden durch den aufkommenden Wind nach links gedrückt. Titel und Name der Autorin sind orange gehalten, das einzig Auffällige. Die Gestaltung hat mich angesprochen, sie wirkte auf mich geheimnisvoll- ich wollte erfahren, was es mit diesem schlicht gehaltenen Cover auf sich hat. Darüber hinaus haben mich die Leseprobe und der Klappentext neugierig gemacht und es kam noch hinzu, dass dieser neue Roman von Tana French so großartig angekündigt wird- ich gebe zu, davon lasse ich mich des Öftern verleiten...
Der Einstieg in die Handlung verläuft sehr gemächlich, Tana French lässt sich viel Zeit beim Beschreiben ihrer Figuren. Los geht es mit Cal, einem ehemaligen Cop aus Chicago und Protagonisten des Romans. Er ist nach Irland geflüchtet und hat sich dort ein abgelegenes baufälliges Haus gekauft, das er begonnen hat zu renovieren. Er möchte dort zu Ruhe kommen und Abstand von seiner Vergangenheit, beruflich und privat, bekommen. Von seiner Tätigkeit bei der Polizei, von seiner gescheiterten Ehe. Aber es kommt anders, Ruhe findet er im beschaulichen Irland auch nicht... Bereits nach kurzer Zeit fühlt er sich beobachtet- wie sich herausstellt, von einem Kind, einem 13-jährigen Jungen, der auf der Suche nach seinem Bruder ist.
Tana French schafft es durch ihren Schreibstil, dass ich mich während des Lesens mitten in Irland gefühlt habe. Sehr detailgetreu beschreibt sie Cal´s neue Umgebung, die Landschaft und die Natur. Auch die Figuren, die nach und nach hinzukommen, werden von ihr sehr genau und ausführlich dargestellt. Leider geht all dies zu Lasten der Spannung; es dauert fast 300 Seiten, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt und endlich etwas passiert. Anfangs musste ich mich fast zum Weiterlesen zwingen und ich war enttäuscht- hatte ich vorab doch schon so viel Positives über Tana French gehört. Nach und nach gelang es mir dann besser, mich in die Geschichte einzufinden, aber richtig gefesselt hat sie mich leider nicht.