Sehr düster und beklemmend

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gudrun_4 Avatar

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Bisher kannte ich noch kein Buch von dieser Autorin.
Es ist eine düstere und beklemmende Geschichte in einem Dorf mit eigenen Regeln für das Zusammenleben und, wie es scheint, sehr eigenen Auffassungen von Recht und Gesetz. Für mich fühlte es sich sehr beklemmend an, was in so einer Dorfgemeinschaft passieren kann, was für Geschehnisse von allen toleriert werden und wie dadurch eine eigene Moral und eigenes Rechtsempfinden entsteht.
Ich wollte ein paarmal abbrechen, weil mir die derbe Sprache nicht gefiel, weil mir manche Brutalität zu vordergründig dargestellt wurde und manch innerer Monolog des "Suchers" Cal zwar interessant aber zu langatmig war. Ich musste einige Passagen diagonal überfliegen um zum Ende zu kommen.

Doch das Kind Trey wurde so eindringlich, feinfühlig und empathisch geschildert, dass ich dann doch wissen wollte, wie es ausgeht. Für mich war es einfach eine erschütternde Geschichte, zumal man annehmen muss, dass es reale Vorkommnisse dieser Art wirklich gibt.
Im Fall dieses irischen Dorfes handelt es sich nicht um Rassismus, aber um ähnliche Mechanismen wie Mobbing und Ausgrenzung. Dass dies auch vor 13-jährigen Kindern nicht Halt macht, fand ich verstörend.
Ich dachte immer, das kann sich doch nicht in der Gegenwart abspielen. Doch, es kann.
Ich würde dieses düstere Buch kein zweites Mal lesen und nur bedingt weiterempfehlen. Es gibt ja vielleicht Leser, die sich für dunkle Charaktere interessieren...