Die Herausforderung des Alterns

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
stephan1979 Avatar

Von

Margarets schlimmster Feind ist nicht der Mörder, es ist das Altern. Genauer das Vergessen. Zunehmend wird es zur Herausforderung, während sie zusammen mit ihrem Enkel den Mörder sucht. Verdächtige gibt es zur Genüge. Aber wer hier eine Miss Marple erwartet, wird enttäuscht werden, denn das Buch behandelt ein ernstes Thema, auch wenn einige witzige Stellen die Atmosphäre auflockern. Der Autor schildert die vielen Begebenheiten recht einfühlsam. An manchen Stellen wirken die Geschehnisse melancholisch, an anderen macht das Buch recht nachdenklich, die Geschichte selbst bleibt jedoch immer kurzweilig. Das liegt einerseits am kurzen und prägnanten Schreibstil, andererseits an der authentischen und recht liebevoll geschilderten Hauptfigur, die auch das eine oder andere Geheimnis verbirgt. Ein jüngerer Leser liest es sicher mit anderen Augen als ältere Personen, die sich wohl besser mit Margaret identifizieren und sich in ihre Lage hineinversetzen können. Zum Ende hin fand ich die Stelle mit dem Passwort übertrieben. Hier wäre eine andere Lösung nachvollziehbarer gewesen. Deshalb würde ich einen halben Stern abziehen.

Was besonders in Erinnerung bleibt, sind die vielen berührenden Momente, an denen sie an ihren verstorbenen Ehemann Albert denkt. Es war jedenfalls sehr bewegend, Margaret bei ihrer Mördersuche zu begleiten.