Die Perspektive einer Demenzerkrankten
Ich weiß nicht, wie man sich fühlt, wenn man sich nicht mehr auf das eigene Gedächtnis verlassen kann. Richard Hooton gibt dem Leser in seinem Roman "Der Tag an dem Barbara starb" jedoch eine Vorstellung davon. Margaret kann sich nicht mehr an eine wichtige Information erinnern, die aber (so glaubt sie) wichtig ist, um den Mord an ihrer Freundin aufzuklären. Es geht vor allem darum, wie Margaret mit ihrer fortschreitenden Demenz lebt, wie sie bevormundet wird, um ihre Selbstständigkeit und Autonomie kämpft und ihre Vergangenheit betrauert. Der Mordfall und die Interaktion mit ihrem Enkel waren für mich unterhaltsame Nebenschauplätze. Berührt hat mich vor allem der Einblick in Margarets Leben. Der Schreibstil aus Margarets Perspektive hat perfekt zum Thema gepasst, so war ich mir z.B. mit ihr sicher, dass sie den Herd ausgemacht hatte - oder doch nicht? Super umgesetzt. Ein tolles Buch!