Lesenswert
Ein sehr lesenswerter Kriminalroman, der alles hat, was einen guten Krimi ausmacht: Einen spannenden Plot, interessante Charaktere, überraschende Wendungen, einen anschaulichen Stil und einen überzeugenden Schluss.
Margaret Winterbottom ist eine unzuverlässige Ich-Erzählerin. Nicht, dass sie das gewollt hätte, aber sie leidet an Alzheimer. Sie verlegt Dinge, vergisst öfter etwas, ist auch mal orientierungslos und spricht mit ihrem verstorbenen Mann Albert, als sei er noch am Leben. Und sie kann sich partout nicht erinnern, was ihre Freundin Barbara ihr als letztes anvertraut hat. Nun wurde Barbara ermordet und Margaret hofft, dass sie wenigstens aufklären kann, wer dieses Verbrechen begangen hat.
Die Leser/innen erfahren viel über Margarets Vergangenheit: Ihre Liebe zu ihrem Mann, ihr Leben. Einige Jahre scheinen wie ausgelöscht, andere sind noch sehr präsent. Im Krieg hatte sie eine wichtige Aufgabe, sie war eine intelligente Frau, die Probleme lösen konnte. Der englische Titel ‚The Margaret Code‘ gibt einen entscheidenden Hinweis.
Margaret kann ihre jetzige Situation mit immer größerer Deutlichkeit sehen, ihre Vergesslichkeit, ihre ‚Seniorenmomente‘, wie sie es selbstironisch nennt. Nun ist sie auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen, allen voran die ihrer Tochter Shirley. Trotz aller Einschränkungen macht Margaret sich daran, mit ihrem Enkel James nach Spuren zu suchen. Wem kann sie vertrauen, kann sie sich auf sich selbst verlassen? Was ist es nur, das ihr nicht einfallen will?
Auffallend am Erzählstil sind der Humor und die originelle Bildhaftigkeit. Margaret weiß, dass sie sich selbst langsam verloren geht, und die Leser/innen nehmen Anteil daran, ohne dass Margaret der Lächerlichkeit preisgegeben würde. Auch jetzt bewahrt sie ihre Würde. James‘ Zuneigung ist rührend und aufrichtig, er tut alles, damit sich seine Gran erinnert und sie den Mörder finden. Er schafft es, sein Augenmerk auf das zu richten, was sie noch zu tun vermag.
Zunächst irritiert die Tatsache, dass das Geschehen im Jahr 2012 angesiedelt ist, die olympischen Spiele in London und das 60-jährige Thronjubiläum der Queen werden erwähnt. Auch ist der Altersabstand zwischen Großmutter und Enkel sehr groß, was durch einige Details im Leben von Margaret und Shirley erklärt wird. Der Autor benötigt für seine Erzählidee jemanden, der in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt hat. Nun ist Margaret eine alte Frau, deren Kompetenzen langsam verloren gehen und die deswegen unterschätzt wird: Doch vieles kann sie noch. Am Ende ist sie es, die den Mord an ihrer Freundin aufklärt.
Margaret Winterbottom ist eine unzuverlässige Ich-Erzählerin. Nicht, dass sie das gewollt hätte, aber sie leidet an Alzheimer. Sie verlegt Dinge, vergisst öfter etwas, ist auch mal orientierungslos und spricht mit ihrem verstorbenen Mann Albert, als sei er noch am Leben. Und sie kann sich partout nicht erinnern, was ihre Freundin Barbara ihr als letztes anvertraut hat. Nun wurde Barbara ermordet und Margaret hofft, dass sie wenigstens aufklären kann, wer dieses Verbrechen begangen hat.
Die Leser/innen erfahren viel über Margarets Vergangenheit: Ihre Liebe zu ihrem Mann, ihr Leben. Einige Jahre scheinen wie ausgelöscht, andere sind noch sehr präsent. Im Krieg hatte sie eine wichtige Aufgabe, sie war eine intelligente Frau, die Probleme lösen konnte. Der englische Titel ‚The Margaret Code‘ gibt einen entscheidenden Hinweis.
Margaret kann ihre jetzige Situation mit immer größerer Deutlichkeit sehen, ihre Vergesslichkeit, ihre ‚Seniorenmomente‘, wie sie es selbstironisch nennt. Nun ist sie auf die Hilfe ihrer Familie angewiesen, allen voran die ihrer Tochter Shirley. Trotz aller Einschränkungen macht Margaret sich daran, mit ihrem Enkel James nach Spuren zu suchen. Wem kann sie vertrauen, kann sie sich auf sich selbst verlassen? Was ist es nur, das ihr nicht einfallen will?
Auffallend am Erzählstil sind der Humor und die originelle Bildhaftigkeit. Margaret weiß, dass sie sich selbst langsam verloren geht, und die Leser/innen nehmen Anteil daran, ohne dass Margaret der Lächerlichkeit preisgegeben würde. Auch jetzt bewahrt sie ihre Würde. James‘ Zuneigung ist rührend und aufrichtig, er tut alles, damit sich seine Gran erinnert und sie den Mörder finden. Er schafft es, sein Augenmerk auf das zu richten, was sie noch zu tun vermag.
Zunächst irritiert die Tatsache, dass das Geschehen im Jahr 2012 angesiedelt ist, die olympischen Spiele in London und das 60-jährige Thronjubiläum der Queen werden erwähnt. Auch ist der Altersabstand zwischen Großmutter und Enkel sehr groß, was durch einige Details im Leben von Margaret und Shirley erklärt wird. Der Autor benötigt für seine Erzählidee jemanden, der in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt hat. Nun ist Margaret eine alte Frau, deren Kompetenzen langsam verloren gehen und die deswegen unterschätzt wird: Doch vieles kann sie noch. Am Ende ist sie es, die den Mord an ihrer Freundin aufklärt.