Oma und Enkel ermitteln: ein wirklich besonderes Duo!

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booklady21 Avatar

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Margaret Winterbottom hat erst vor kurzem ihren Mann verloren und trauert sehr um ihn, war er doch stets ihr engster Begleiter. Zwar ist sie körperlich für ihr Alter noch sehr fit, doch auf ihr Gedächtnis kann sie sich in letzter Zeit immer weniger verlassen. Als ihre Nachbarin und gute Freundin Barbara eines Tages tot aufgefunden wird und die Polizei keine Fortschritte macht, beschließt sie selbst zu ermitteln - mit der Unterstützung ihres Enkels James.
Damit schafft der Autor Richard Hooton ein Duo, dass sich perfekt ergänzt. Denn James hilft seiner Großmutter, wo er nur kann, und stellt für sie nicht nur eine große Stütze im Leben da, sondern ist auch ihr Gedächtnis in den Ermittlungen. Während Margarets Tochter sie am liebsten in Watte packen würde, vertraut James seiner Großmutter und ermutigt sie trotz ihres Vergessens weiter an sich selbst zu glauben.
Auf tolle Art verwebt Hooton das Vergessen im Alter mit einem klassischen Cozy Crime-Fall. Denn Margaret selbst hat Erinnerungen zu Barbara und ihrem Tod, die von entscheidender Bedeutung für die Lösung des Falls sein könnten - könnte sie sich doch nur daran erinnern...
Man merkt schnell das der Autor selbst Erfahrungen mit Alzheimer und Demenz hat, ist doch seine eigene Großmutter daran verstorben. So geht das Buch über einen bloßen Krimi hinaus und bietet einen einzigartigen Blick auf das Vergessen aus Rolle einer Betroffenen und den Umgang der Angehörigen damit.
Der große Anteil, den diese Krankheit und ihre Folgen im Buch einnehmen, erscheint zunächst unerwartet und lässt die Ermittlungen zum Teil stocken, doch der angenehme, humorvolle Schreibstil und die tollen Charaktere, vor allem von Oma und Enkel, und ihr liebevoller Umgang machen es zu einer Geschichte, die sich von vielen Cosy Crime-Büchern abhebt. Deshalb ist dieses Buch eine absolute Empfehlung für alle, die gerne Cosy Crime lesen!