Der Tag, an dem ich fliegen lernte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
raschke64 Avatar

Von

Luisa hat einen deutschen Vater und eine brasilianische Mutter. Kurz nach der Geburt wird sie von ihrer eigenen Mutter aus dem Fenster des Krankenhauses geworfen. Zufällig rettet sie der Engländer Fergus. Ihre Mutter verschwindet darauf und Luise wächst in der WG ihres Vaters Paul auf – zusammen mit ihrem Paten Fergus, mit Max und Ingrid. Ihre Mutter kommt gar nicht vor, nicht mal ihr Name darf erwähnt werden. Trotzdem hat sie mit der WG, Pauls Freundinnen und vor allem ihren Großeltern eine schöne Kindheit. Als sie 7 ist, fällt die WG aus verschiedenen Gründen auseinander und Luisa und Paul beschließen, nach Brasilien zu fahren und Aza zu suchen.

Das Buch ist dreigeteilt. Anfangs wird aus der Ich-Perspektive von Luisa ihre Geburt und ihr Aufwachsen in der WG erzählt. Das ist teilweise – auch unfreiwillig – komisch, wenn ein ein Tage altes Baby „berichtet“. Und obwohl aus Sicht des Kindes geschrieben, ist der Text weder kindlich noch naiv. Der 2. Teil handelt von Auswanderern, und zwar Azas und Luisas Vorfahren, die vor gut 100 Jahren von Deutschland nach Brasilien gezogen sind und teilweise wenigstens auf Besuch zurückgekommen sind. Der Schluss wiederum handelt von der Suche nach Luisas Mutter in Brasilien.
Mir fällt eine Beurteilung des Buches insgesamt schwer. Es war gut und flüssig lesbar und nicht langweilig. Aber ich hatte keine Sekunde das Gefühl, ich MUSS jetzt weiterlesen. Ich konnte auf jeder Seite aufhören und wieder einsteigen, aber es gab keinen Drang danach. Für mich die einzige Spannung im Buch war eigentlich nur, warum Aza ihr Kind aus dem Fenster geworfen hat bzw. ob es dazu eine Erklärung gibt. Ansonsten war es eine nette Familiengeschichte, die irgendwie so dahin plätscherte. Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, wäre das „nett“. Meine Empfehlung: Man kann es lesen, aber wenn man es nicht tut, hat man für mein Dafürhalten nicht wirklich viel versäumt.