Liebevolle Familiengeschichte

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soaphie Avatar

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Stefanie Kremser schreibt über das Mädchen Luise, das von seiner brasilianischen Mutter nach der Geburt aus dem Klinikfenster "fallen gelassen" wird. Luise landet in den Armen des Rugbyspielers Fergus, der zufällig vorbei geht und geistesgegenwärtig das Baby auffängt. Luise fällt quasi in ein anderes Leben denn ihre Mutter verschwindet gleichzeitig und ihr Vater und die anderen WG Bewohner kümmern sich rühernd um das Mädchen. Luise wächst unkonventionell und glücklich auf. Bis dann eines Tages die Rede auf ihre Mutter Aza zu sprechen kommt und Luise klar wird, dass sie wohl irgendwo eine Mutter haben muss. Gemeinsam mit ihrem Vater macht sie sich auf die Suche und das Buch wird zu einem bayerisch-brasilianischen Potpourri der Kulturen.
Der Schreibstil von Stefanie Kremser erinnert mich an John Irving: eine aberwitzige Familiengeschichte wird ganz lakonisch und mit viel Tempo erzählt. Die Personen sind scharf umrissen, sehr ausdrucksstark und tragen ihre Geschichte mit sich herum, die die allesamt zu Außenseitern machen oder zu Individuen, wie auch immer.
Das Buch liest sich spannend, denn Luises Geschichte entwickelt eine eigene Dynamik, dessen Hintergründe und Motor man doch gerne erfahren würde...Tolles Buch!