Schlicht bezaubernd

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Stefanie Kremser: Der Tag, an dem ich fliegen lernte

Das Buch "hatte" mich von der ersten Seite an und konnte mich bis zur letzten Seite fesseln, so dass ich es in einem Rutsch bzw an einem Tag ausgelesen habe.
Dabei brauchte die Autorin nicht auf billige Tricks aus der Spannungserzeugungskiste zurückzugreifen, denn die Sprache der Ich-Erzählerin war fesselnd genug.
Unpretentiös und doch kopfkinoerzeugend schildert sie ihre ersten Lebensjahre, umsorgt von den verschiedensten Menschen von der durchgeknallten Haschraucherin über den ruhigen Grafiker, ihren liebenvollen Vater und den lebensrettenden Rugbyspieler aus London bis hin zu dem väterlichen Großelternpaar und gelegentlichen Besuchern und (vor allem) Besucherinnen in der Wohngemeinschaft.
Als ihr bewusst wird - vermisst hatte sie nichts -, dass sie keine Mutter zu haben scheint, kommen die ersten Fragen, welche irgendwann in dem Wunsch gipfeln, zu erfahren, warum ihre Mutter sie verlassen hat und was aus ihr nach ihrer Flucht geworden ist.
Die erste Spur führt vom Wohnort München bis in ein kleines bayerisches Dorf namens Hinterdingen.
Hier allerdings kam ich mit den vielen Namen und Generationen ein wenig durcheinander, möglicherweise wäre ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen.
Ich möchte weiter nichts vom Inhalt verraten, fühlte mich aber gut unterhalten und wünsche Buch und Autorin von Herzen viele Leser.