Im Krieg und in der Liebe

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r.e.r. Avatar

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Eine Leseprobe, die einen vom ersten Satz an gefangen nimmt. "Meine Mutter starb am selben Tag wie Marilyn Monroe. Und auch sie wurde erst einen Tag später gefunden." So kann ein großer Roman beginnen.

Ethies Mutter wurde tot aufgefunden. Die Umstände sind misteriös. Was wollte Lucy auf dem Segelboot. Dazu noch in alltäglicher Arbeitskleidung. Eine Frau die auf ihr Äußeres großen Wert legte, im Tod in Handwerkerkluft. Und was hatte sie mit ihrer ebenfalls toten Freundin Marlene überhaupt auf dem Boot zu suchen? Aber ist dies überhaupt das Geheimnis, das es zu klären gilt? Oder liegt die Antwort in einer düsteren Vergangenheit, die den Familienvater Howard immer wieder in seinen Alpträumen heimsucht? Und die auf seine Erlebnisse im zweiten Weltkrieg zurückgehen?

Donna Millner zieht den Leser von Beginn an mit unwiderstehlichem Sog in die Geschichte dieser Familie hinein. Aus der Sicht von Ethie lernen wir alle Familienmitglieder kennen. Lucy, die lebenslustige schöne Mutter. Die als einzige in der Lage ist die düsteren Schatten von ihrem Ehemann fernzuhalten. Und sei es mit einem Besenstiel in der Nacht. Die Söhne Frankie und Kipper. Letzterer mit dem Down Syndrom behaftet, was die schicksalhafte Gemeinschaft der Familie noch zu verstärken scheint. Und Howard der Vater. Dessen reine körperliche Anwesenheit die Tochter nicht über die geistige Abwesenheit hinwegtäuscht.

Nach dem Auffinden der Leichen, wechselt Milner die Erzählperspektive. Sie lässt Howard am Steuer seines Wagens zusammensinken. Die Wucht der Schatten aus der Vergangenheit scheinen ihn einzuholen. Aber was genau hat er sich zuschulden kommen lassen?

Die Lektüre von "Der Tag an dem Marilyn starb" wird es enthüllen. Ich kann es kaum erwarten.