Die fünfköpfige Familie Coulter lebt in Vancouver: der vom Zweiten Weltkrieg offenbar tief traumatisierte Sägewerksarbeiter Howard, seine lebenslustige Frau Lucy und ihre drei Kinder, der zwanzigjährige Frankie, der vierzehnjährige behinderte "Kipper" und das elfjährige Nesthäkchen Ethie. Die Mutter scheint die Seele der Familie zu sein, während der Vater ständig bedrückt und geistig abwesend wirkt. Nur bei Regenwetter lebt er auf und begibt sich auf lange Spaziergänge.
Am Morgen des 5.August 1962, dem Todestag von Marilyn Monroe, wird zum Entsetzen der Familie die Mutter tot auf einem Segelboot aufgefunden. Neben ihr liegt ihre ebenfalls tote Freundin Marlene, deren Mann der Besitzer des Bootes ist. Der Todesfall ist ebenso schockierend wie auch mysteriös, denn Lucy ist untypischerweise völlig ungeschminkt und in alter Kleidung aus dem Haus gegangen und hat außerdem -ebenso untypisch für sie - Alkohol getrunken.
Über die Todesursache kann man an dieser Stelle, an der die Leseprobe leider endet, nur mutmaßen. Es scheint zumindest kein Gewaltverbrechen vorzuliegen. Die Umstände des Leichenfundes werfen viele Fragen auf, denen der Leser weiter nachgehen möchte.
Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt: er ist klar und verständlich und lässt eine Menge interfamiliäre menschliche Wärme erahnen, vor allem im Umgang mit dem vom Trisomie 21 betroffenen Sohn. Ein interessanter Roman, den ich gern (weiter)lesen würde.