Was ist wirklich passiert?

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gagamaus Avatar

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Ziemlich dramatisch beginnt dieser Roman mit dem Tod der Mutter. Das sie gleichgesetzt wird mit Marylin Monroe, die ebenfalls an diesem Tag stirbt, vermittelt sofort ein bestimmtes Bild der Situation. Man denkt an eine wunderschöne Frau, die unter mysteriösen Umständen den Tod findet. Dies scheint sich zu bestätigen, wenn man weiterliest und erfährt, was die Ich-Erzählerin Ethel, genannt Ethie, damals noch ein elfjähriges Kind, an eben diesem schicksalshaften Tag gesehen und gehört hat.

Dabei lernt man zuerst ganz schnell die ganze Familie und ihr feines harmonisches Beziehungsgeflecht kennen. Die schöne rothaarige Mutter in ihrem Lieblingskleid, den traurigen  Vater, der auch 17 Jahre nach dem Krieg noch stark traumatisiert ist, den Bruder Kipper mit seinem Hut, der am Down-Syndrom leidet und den älteren Bruder Frankie. Man spürt, die Nähe, die zwischen Ihnen herrscht und die Liebe. Und die Geschlossenheit, die sie gegen die Umwelt wie die z.B. die nörgelnde Tante bilden.

Im vierten Kapitel kommt man mit Howard an den Ort des Verbrechens, an dem seine Frau Lucy und Marlene Telford tot aufgefunden wurden. Alle ist ziemlich mysteriös. Auf einem Boot, selbsam gekleidet mit einer anderen Frau. Handelt es sich wirklich um einen Mord oder einen Selbstmord oder einen Unfall. Alles ist noch offen.

Der Schreibstil ist wieder - wie bei Milners Erstling - sehr einfühlsam und ein bisschen melancholisch. Da mir das erste Buch sehr gut gefallen hat, werde ich gewiß auch dieses hier lesen.