Einfühlsame Familiengeschichte

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gisel Avatar

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Lucy Coulter stirbt am selben  Tag wie Marilyn Monroe. Ihre Familie muss damit klarkommen, was nicht ganz einfach ist, denn sie war mit einer erfrischenden Leichtigkeit die Seele ihrer Familie. In zwei Handlungs- und Zeitebenen wird die Geschichte erzählt, wie es zu ihrem Tod kam und wie ihre Familie aus dem Tief hervorkommt.

In klaren Worten entwickelt sich die Geschichte, die Personen sind von Anfang an sympathisch geschildert. Die Autorin nimmt ihre Charaktere ernst, lässt den Leser mit ihnen fühlen und erleben. Bis auf einige wenige Passagen, in denen der Krieg vorherrscht, habe ich mich sehr gerne in das Buch vertieft und mit Howard, Lucy und Ethie mitgefiebert. Nicht erwartet hatte ich die drastischen Szenen aus dem Krieg, die mich so verstört haben, dass ich sie irgendwann nicht mehr richtig lesen, sondern nur noch überfliegen wollte. Hut ab vor den Soldaten, die dies erlebt und überlebt haben, dennoch ist dies für mich zu starker Tobak gewesen. Die Geschichte dieser Familie hat mich sehr berührt, und immer wieder hätte ich gerne eingegriffen und einige Missverständnisse aufgeklärt, bevor es zum Schlimmsten käme…

Das Cover passt sehr gut zu dieser einfühlsam geschriebenen Erzählung, die nie in Kitsch abgleitet. Fehlgeleitet ist jedoch der deutsche Titel des Buches, denn außer dass der Todestag von Marilyn Monroe und Lucy Coulter derselbe ist, verbindet nichts die beiden Frauen. Passender dagegen ist der englische Titel mit „Promise of Rain“, der sich zwar erst im Verlauf des Romans erschließt, dann aber merkt man, dass er bestens zutrifft.

Dies ist ein Buch, das ich sehr gerne weiterempfehlen möchte, allerdings mit dem Zusatz, sich klar darüber zu sein, dass der Krieg eine große Rolle darin spielt und die Szenen, die in dieser Zeit spielen, nicht immer einfach zu lesen sind.