Familiensaga mit Verwirrungen und einem Happy End

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satine2204 Avatar

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Der 'Tag an dem Marylin starb' ist gleichzeitig auch der Tag, an dem Lucy Coulter stirbt. Auch wenn Lucy keine berühmte Schauspielerin ist, sondern eine normale Hausfrau, ist die Lücke die sie hinterlässt nicht weniger klein. Weder ihre drei Kinder, ihr Ehemann, ihre Schwester noch ihre Freundin können sich zunächst einen Reim darauf machen, wie Lucy starb: Sturzbetrunken mit einer Freundin auf einem Boot. Die Familie Coulter, und insbesondere der vom Krieg gezeichnete Vater Howard Coulter muss sich seinen Dämonen (dem Alkohol) und seiner Vergangenheit stellen, um den Tod von Lucy zu verstehen und zu verarbeiten.

Gleich nach den ersten paar Seiten hat mich das Buch in seinen Bann gezogen!

Die Autorin beschreibt die Figuren so liebvoll und erschafft damit richtige Persönlichkeiten. So schafft es Milner, dass selbst das distanzierte Verhältnis von Lucys Schwester Mildred zu Kipper und Howard nachvollziehbar ist und man ihr nicht wirklich böse sein kann. Die Charaktere sind eben alle einfach nur sehr menschlich... Nicht nur die Figuren sind sehr einfühlsam beschrieben, überhaupt sind die Welt und die Geschichten die Milner um die Personen aufbaut so klar und farbenfroh beschrieben, dass es dem Leser leicht gemacht wird, dem Buch zu folgen. Mich haben daher auch die häufigen Zeitsprünge nicht durcheinander gebracht.

Lediglich das Ende ist meiner Meinung viel, viel, viel zu dick aufgetragen. Ein so kitschig beschriebenes Happy End passt nicht zum Charakter des Buches. Es hätte gereicht, wenn die Autorin angedeutet hätte, dass schlussendlich alles gut endet, aber diese schnulzigen Beschreibungen am Ende haben mich das Buch leider Kopfschüttelnd beenden lassen.

Trotzdem, ein Buch dass ich wärmstes weiter empfehlen kann! Meine Mutter liest es zur Zeit und danach werde ich es noch an meine Oma weiterreichen - also ein richtiges Generationenbuch!