Anders als erwartet

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somaya Avatar

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Die Leseprobe zu diesem Buch fand ich sehr interessant, sie hat eine etwas bedrückte Stimmung hinterlassen und mich neugierig gemacht.
Letztendlich hatte ich das Glück, das Buch in der Post zu haben und habe mich auch gleich aufs Lesen gestürzt.

Der Schreibstil war, wie auch schon in der Leseprobe, durchgehend flüssig und leicht zu lesen. Dazu trug auch bei, dass die Erzählung immer wieder durch Chats aufgelockert wurde, was mich nur so über die Seiten fliegen ließ.
Manchmal fühlte ich mich dadurch allerdings auch, als würde ich alles in einer Art Zeitraffer lesen, in dem Details und Nebenhandlungen oft außen vor blieben. Das passte aber auch irgendwie zu dem gesamten Tempo des Buches.

Zu Lesebeginn hatte ich eine klare Vorstellung bzw. Vermutung Verlauf des Buches.
Allerdings wurde ich schon sehr bald davon überrascht, dass die Geschichte eine ganz andere Richtung einschlug. Die Wendung, die durch das Auftauchen von Fera verursacht wurde, war so ganz anders als das, was ich erwartet hatte.

Während des Lesens habe ich mich immer wieder gefragt, wo mich das Buch eigentlich hinführen wird und konnte mich bei dieser Frage kaum wirklich festlegen. Das hat mich aber nur noch neugieriger gemacht und trieb mich dazu an, immer mehr lesen zu wollen, um es heraus zu finden.

Auch wenn ich das Ende so in der Art schon einige Kapitel zuvor erwartet hatte, hat es doch noch einmal geschafft, mich zu überraschen und auch zu schockieren.
Das Ende bleibt dann auch relativ offen, was sehr viel Platz für eigene Gedanken und Überlegungen ließ.
Leider blieb ich aber auch mit der Frage zurück, welche Entscheidung Hans-Petter treffen wird, welche ich mir nicht eindeutig beantworten konnte. Das Positiv daran war auf jeden Fall, dass ich auch einige Tage nach dem Beenden des Buches immer mal wieder daran denken muss.

Insgesamt befasst sich das Buch unter anderem mit dem doch recht aktuellen Thema Mobbing und die Beeinflussbarkeit von Jugendlichen.
Trotz dieser ernsten Themen hatte ich stellenweise das Gefühl, eine leichte, sanfte Lektüre in der Hand zu haben, die keine große Botschaft hat. Umso heftiger trafen dann aber die Stellen, die eindeutig das Gegenteil beweisen.

Fazit:

Ein Jugendroman, der sich ganz anders entwickelt hat, als ich erwartet hatte, mich damit aber absolut positiv überrascht hat.
Ein Buch, dass sich mit aktuellen Themen befasst und trotz der Kurzweiligkeit zum Nachdenken anregt.
Würde es jederzeit ohne schlechtes Gewissen weiter empfehlen.