Der Tag wird kommen

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abunchofcats Avatar

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Hans Petter ist der klassiche Außenseiter. Die Eltern waren nie zusammen, die Mutter verliebt sich neu und scheint ihren eigenen Weg zu machen, der Vater trifft seinen Sohn lieber in Kneipen und trinkt viel. Jeder Tag an der Schule wird für Hans Petter zum Spießrutenlauf, denn er wird von Andreas und seiner Gang gemobbt und tätlich angegriffen. Dann findet Hans auch noch heraus, dass der neue Freund der Mutter ausgerechnet sein Lehrer Gunnar ist. Der Junge glaubt, die Dinge nun selbst in die Hand nehmen zu müssen, denn er ist es leid, immer nur das Opfer zu sein. Fast zeitgleich lernt Hans Petter im Internetchat das gleichaltrige Mädchen Fera kennen. Sie gibt vor, aus der Zukunft zu kommen, einer Zukunft, die so ganz anders ist als Hans Petter es sich vorstellen kann. Sie erzählt von einer großen Katastrophe, einem Diktator und ganz neuen Gesellschaftsordnung. Glaubt der Junge zunächst noch an ein verrücktes Mädchen, so teilt sie ihm in ihrer letzten Nachricht mit, dass Hans Petter zu eben jenem Diktator wird, der die Welt an den Abgrund bringt.
Das Buch beginnt sehr klassisch mit der üblichen Täter-Opfer Geschichte. Man kann sich gut in das Mobbing Opfer hineinversetzen und auch seine Ängste und Strategien sind gut nachvollziehbar. Es wirkt gewissermaßen erdrückend, welche Welt sich der Junge zurechtgebaut hat, damit er darin bestehen kann, denn auch von den Eltern ist keine Hilfe zu erwarten. Dann kommt aber mit dem Mädchen Fera eine mysteriöse Komponente hinzu, die bis zum Ende hin auch ein wenig im Dunkeln verbleibt, denn hier erfährt der Leser nicht wirklich, ob das Mädchen wirklich aus der Zukunft kommt oder doch nur seiner Fantasie entspringt.
Gelungen finde ich jedoch die Tatsache, dass Hans Petter selbst bemerkt, dass die Grenze vom Opfer zum Täter fast fließend ist und er selbst die Wahl hat, wie er sich entscheiden wird.
Das Buch ist sprachlich sehr gut für Jugendliche nachvollziehbar und auch die Botschaft darin wird sehr gut deutlich, da die Handlung aus der Sicht des Opfers geschrieben wird und man die Ereignisse durch seine Brille sieht. Daher ein sehr gelungenes Buch, dass ich auf jede FAll weiter empfehlen kann.