New York, New York ...

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elke17 Avatar

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Zwei herausragende Ereignisse beeinflussen das Leben in New York im Jahr 1845: zum einen bekommt die Metropole in diesem Jahr nach langen Debatten endlich eine offizielle Polizei, zum anderen wird sie gleichzeitig von irischen Einwanderern überschwemmt, die vor der Kartoffelfäule und der nachfolgenden Hungersnot aus ihrem Heimatland fliehen und ihr Glück jenseits des Ozeans versuchen.

Timothy Wilde, einer der neuen Polizisten, lässt uns in „Der Teufel von New York“ an seinen Erinnerungen an dieses ereignisreiche Jahr teilhaben. Im Prolog erzählt er von einem zehnjährigen irischen Mädchen auf der Flucht, das nur mit einem Nachthemd bekleidet, durch die dunklen und gefährlichen Straßen von New York irrt. Offenbar fürchtet sie um ihr Leben, denn ein Kind, das sie kannte, wurde getötet. Timothy stolpert förmlich über das Kind und erschrickt zu Tode, denn sie ist über und über mit Blut beschmiert.
Dann folgt ein Schnitt in der Erzählung Timothys, und er erzählt aus seinem Leben: aufgewachsen als Waisenkind, das aber für seinen jüngeren Bruder verantwortlich war und sich mehr schlecht als recht darum bemühte, beide durchzubringen, dann für einen Fährmann als Gehilfe arbeitend, schließlich im Ausschank des Nick’s, einer Kneipe an der East Side, wo er mit Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten in Kontakt kommt und wo er immer wieder mit Hopstill, einen gebürtigen Londoner mit einer ausgeprägten Abneigung gegen alles Irische, politisiert.

Eine Konstante in seinem Leben ist seine Freundin Mercy Underhill, in die er verliebt ist, der er aber seine Gefühle nicht zu offenbaren traut. Und offenbar gibt es auch noch Valentine, kurz Val genannt, von dem Timothy aber offenbar nicht viel hält.

Lyndsay Fay schafft es ganz hervorragend, die Atmosphäre dieser Stadt im Jahr 1845 vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen. Ob das nun die drückende Hitze ist, die durch die Straßen wabert oder ob es die Vorurteile sind, die den irischen Einwanderern entgegengebracht werden – die Beschreibungen wirken sehr authentisch auf den Leser.

Was es aber nun mit dem kleinen blutbeschmierten Mädchen auf sich hat, oder welche Ereignisse dafür verantwortlich sind, dass Timothy Wilde zum Polizisten wird, erfahren wir noch nicht – aber das würde mich natürlich brennend interessieren!