NYC's first policemen

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marapaya Avatar

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Sich eine westliche Stadt ohne Polizisten vorzustellen, die durch die Straßen patrouillieren oder in ihren Autos an der Straßenecke auf Falschfahrer warten, braucht viel Fantasie. Dass vor gut 150 Jahren im Straßenbild von New York City die irischen Einwanderer dominierten und Polizei faktisch nicht existierte, kann ich daher kaum glauben. Timothy Wilde erlebte New York lange Zeit aus der Sicht eines Straßenkindes, nun ist er Barmann und sehr verliebt in Mercy Underhill. Sein älterer Bruder Valentine scheint einiges auf dem Kerbholz zu haben, noch will uns Timothy dazu keine Einzelheiten enthüllen. Doch eine große Stadt wie New York braucht jemanden der für Ordnung sorgt und Timothy wird durch noch nicht näher bekannte Umstände dazu verdonnert. Erzählen will er von einem Massaker an irischen Kindern und beginnt mit der Flucht eines kleinen Mädchens, welches ihm direkt in die Arme lief.
Lyndsay Fayes historischer Ansatz in ihrem New York Roman gefällt mir ausgesprochen gut. Zuwenig weiß ich eigentlich über diese Zeit im 19. Jahrhundert über die Elenden und Armen einer riesigen Stadt auf dem neuen Kontinent. Ihr Erzählstil ist der Gegenwart entrückt und lässt mich als Leser eintauchen in eine ganz andere Epoche. Fast poetisch mutet Timothys Erzählen an, kaum zu glauben, dass er nur ein einfacher Barmann sein soll und kein großer Literat. Wie Faye das Historische mit dem Kriminalistischen verbinden wird, lässt mich sehr neugierig werden auf dieses Buch.