Der Teufel von New York

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ladybug Avatar

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Timothy Wilde ist ein junger unfreiwilliger Polizist, denn bis zu einem verheerenden Brand in den Straßen von New York arbeitete er als Barmann. Nun ist er als Folge des Feuers obdachlos und entstellt. Der Frau, die er ehelichen wollte wagt er nicht unter die Augen zu treten und er ist gezwungen ein Angebot seines Bruders bei der gerade in der Gründung befindlichen Polizei anzunehmen. Bereits nach den ersten Fällen, die er bei seiner neuen Anstellung erlebt, läuft im ein Mädchen in die Arme über und über mit Blut besudelt. Und dieses Mädchen stellt erst den Anfang seines ersten großen Falls dar.

Der Kriminalroman um Timothy entwickelt sich relativ langsam und geht dabei sehr stark auf das historische New York ein, diese Mischung aus Fiktion und Fakten fand ich sehr spannend und interessant. Denn vieles was Timothy erlebt, hat sich so auch tatsächlich zugetragen und verleiht der Geschichte eine gruselige Authentizität. Unterstützt werden die historischen Fakten dann auch noch von vielen eingestreuten Zeitungsberichten und wahren Begebenheiten an den Anfängen der einzelnen Kapitel.

Timothy als Figur fand ich um ehrlich zu sein nicht direkt sympathisch, er wirkt erst einmal etwas nun kaputt. Und auch seine Familienverhältnisse scheinen nicht gerade gut zu sein, aber dennoch schlägt er sich eben so irgendwie durchs Leben und findet irgendwie auch Zugang zu sympathischen Charakterzügen. Alles in Allem wirkt er aber dennoch auch glaubwürdig, scheint er doch ein recht lebensnahes Bild eines jungen New Yorker Polizisten um 1845 wiederzugeben.

Auch den Stil der Autorin empfand ich als angenehm und authentisch. Der Roman ist durchsetzt von umgangssprachlichen Äußerungen und diversem Slang (die Worte werden am Ende des Romans in einem Glossar erklärt) und diese Worte und Äußerungen lassen den Roman beim Lesen tatsächlich stellenweise sehr alt klingen. Auch geht sie auf ihre einzelnen Charaktere ein und schafft damit Menschen so voller Ecken und Kanten, dass man sie fast für real halten könnte.

Mein Fazit: Ein sehr schön gestaltetes Buch, das durch einen eher ruhigen Kriminalroman in besonderer Kulisse zu überzeugen weiß. Mir hat "Der Teufel von Net York" auf jeden Fall gefallen!