Ein historischer Roman im jungen New York

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leseleo Avatar

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Das Coverbild ist sehr interessant gestaltet. Das blutige Mädchen in den Straßen des historischen New Yorks weckten auf jeden Fall mein Interesse. Der Klappentext verrät dann das übrige: Ein historischer Krimi in den Straßen des jungen New Yorks, der aufgrund der der Kinderleichen doch recht grausam zu sein scheint. Dies hat mich dann endgültig von diesem Buch überzeugt und ich musste hineinlesen.
Der Beginn des Buches holt den Leser dann zunächst ab und führt ihn in das New York des Neunzehnten Jahrhunderts ein. Aufwendig werden sowohl die Stadt, die Personen als auch die Umstände der eigentlichen Geschichte beschrieben. Im sehr langen Prolog und den ersten Seiten werden dem Leser dann die Details der Kurzzusammenfassung im Klappentext vermittelt. Auf diese Weise erfährt man als Leser zwar viel über die Umstände, die Geschichte beginnt aber äußerst träge. Im Laufe der Geschichte kommen aber viele Details und Facetten zur Geschichte hinzu und es wird eine seltsame Spannung rund um das Waisenhaus aufgebaut. Als Leser spürt man förmlich, dass einiges im argen liegt, wenngleich man bis zum Schluss nicht auf des Rätsels Lösung kommt. Lyndsay Faye schafft es im Laufe des Romans aber sehr gut, den Leser in eine eigene Welt abtauchen zu lassen. Ich persönlich habe immer wieder versucht Parallelen zwischen dem historischen New York und dem jetzigen Südzipfel Manhattans zu ziehen. Allein dieser Einblick in die Anfänge der Metropole machen das Buch lesenswert. Faye schafft es durch ihren Schreibstil sehr gut, Bilder der historischen Stadt zu vermitteln.
Die Krimigeschichte an sich ist meiner Meinung nach etwas zu sehr in die Länge gezogen. Die Wendungen in der Geschichte sind überschaubar und die Spannung hält sich in Grenzen. Das Rätsel rund um das Mädchen wird dann auch relativ zeitig aufgeklärt, sodass man auf den letzten Seiten ein wenig die Motivation verliert weiterzulesen. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte an sich gut durchdacht und vermittelt den Geist einer vergangenen Zeit.
Alles in allem finde ich die Einbettung des Krimis super gelungen. Das historische New York als Schauplatz eines Krimis finde ich klasse. Der Krimi ist gut durchdacht, aber nicht so spannend, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Gesamteindruck dieses historischen Romans ist aber durchweg positiv und ich freue mich gerade auf die Fortsetzung, um erneut in das junge New York abzutauchen.