Ein historischer Thriller

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krimifee86 Avatar

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Das Cover: Das Cover drückt meiner Meinung nach die Hilflosigkeit eines kleinen Mädchens aus. Es steht alleine und mit einem blutverschmierten Kleid auf einer Straße umgeben von Häuserschluchten. Das Cover würde mich im Laden definitiv neugierig auf das Buch machen, sodass ich es mir schnappen und zumindest den Klappentext auf jeden Fall lesen würde.

Der Inhalt: New York 1845. Die soeben gegründete Polizeitruppe der Stadt ist ein zusammengewürfelter Haufen von Staatsdienern, Schlägertypen und seltsamen Vögeln. Auch Timothy Wilde gehört dazu – sehr gegen seinen Willen.
Doch bei einem großen Brand sind all seine Zukunftsaussichten in Flammen aufgegangen, so dass er jetzt jede Arbeit annehmen muss, die sich bietet.
Eines Tages läuft ihm auf der Straße ein kleines Mädchen in die Arme, bekleidet nur mit einem blutdurchtränkten Nachthemd. Es zeigt sich, dass sie körperlich nicht verletzt wurde – das Blut muss von jemand anderem stammen. Aber von wem? Kurz darauf findet Tim auf einem entlegenen Gelände neunzehn vergrabene Kinderleichen, alle auf dieselbe Weise aufgeschnitten. Und es wird ein weiterer toter Junge gefunden - in einer katholischen Kirche ans Kreuz genagelt. Binnen kurzem kursieren in der Stadt die wildesten Gerüchte …

Der Schreibstil: Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war mir bewusst, dass es sich um einen historischen Thriller handelt, ich also wohl auch einiges über die Umstände der damaligen Zeit erfahren würde. Jedoch hatte ich gehofft, dass dies integriert in die Handlung passieren würde. Stattdessen hat die Autorin jedoch ganze Seiten historische Abhandlungen über die Lebensumstände der New Yorker im 19. Jahrhundert verfasst. Das fand ich oftmals ziemlich anstrengend.
Total lustig fand ich die Idee mit der Gaunersprache. Viele der Worte werden hinten im Glossar erklärt, aber ich fand, dass man auch so schnell in diese Sprache reingekommen ist und mir hat das irgendwie großen Spaß gemacht, mich in diese Sprache reinzufinden.

Meine Meinung: Das Buch vermischt Historisches mit Thrillerelementen, was für mich eine spannende Kombination ist, die ich sehr gerne lese. In diesem Fall geht es aber nicht ums Mittelalter, sondern um New York im 19. Jahrhundert – eine Thematik, mit der ich mich bislang noch nicht befasst habe und die mich umso mehr gereizt hat. Wie jedoch schon geschrieben, wurde diese meiner Meinung nach etwas zu ausführlich dargestellt.
Gerade am Anfang hat sich das Buch ein wenig zähflüssig gelesen. Timothy, der Hauptcharakter, wird in allen Einzelheiten dargestellt, sodass dem Leser wirklich sehr deutlich wird, mit wem man es hier zu tun hat. Das fand ich stellenweise etwas anstrengend. Und auch die Lebensumstände der New Yorker wurden dem Leser mehr als nur anschaulich verdeutlicht. Je weiter man gelesen hat, umso mehr entwickelte sich aber die eigentliche Story und es wurde endlich spannend.
Alles in allem hat mir das Lesen Spaß gemacht, auch wenn ich es stellenweise als anstrengend empfunden habe.