New Yorks erste Polizeitruppe

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waterlilly Avatar

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New York 1845. Timothy Wilde ist im Großen und Ganzen mit seinem Leben zufrieden. Sein Job als Barmann gibt ihm die Möglichkeit gemächlich Geld anzusparen. So wie er eine ansehnliche Summe zusammen hat hofft er, seine Angebetete, die Pfarrerstochter Marcy Underhill, zur Frau nehmen zu können. Doch durch einen Brand gehen seine Träume zumindest teilweise in Flammen auf. Tims Bruder Valentine, ein drogensüchtiger Lebemann, verhilft ihm zu einem Job bei der Polizei. Timothy ist alles andere als begeistert, denn die Polizei ist eine neu gegründete Einheit in New York, bestehend aus allerlei abgestürzten Burschen, ohne jeglichen Plan, was eigentlich von ihnen erwartet wird. Als Timothy jedoch dem Mädchen Birdie begegnet und auf 20 Kinderleichen stößt, erwacht sein Sinn für Gerechtigkeit und er will seinen neuen Beruf nach bestem Wissen erledigen um den Mörder zu überführen.

Lyndsay Faye beschreibt in ihrem Kriminalroman „Der Teufel von New York“ das New York von vor 169 Jahren authentisch. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen sind schockierend und in der heutigen Zeit kaum nachvollziehbar. Umso interessanter ist es, darüber zu lesen. Gewaltverbrechen hat es allerdings schon immer gegeben und die Autorin hat sich ein besonders schauerliches einfallen lassen.

Im Grunde hat diese Geschichte alle wichtigen Erfolgskomponente. Einen außergewöhnlichen Kriminalfall, einen historischen, gut recherchierten Schauplatz und facettenreiche Protagonisten. Tatsächlich habe ich mir jedoch schwer getan mit diesem Buch warm zu werden. Die Autorin hat einen gemütlichen Schreibstil, der mich lange Zeit nicht fesseln konnte. Dies ist definitiv kein Buch, dass mich um den Schlaf brachte, im Gegenteil, mir fielen die Augen ziemlich schnell zu, wenn ich Abends noch ein paar Seiten gelesen habe.

Im letzten Drittel nimmt der Krimi endlich an Fahrt auf und die Auflösung wartet mit Vielschichtigkeit und überraschenden Wendungen auf, auch wenn der Abschluss des Falles mit ca. 150 Seiten wieder recht lang ausgefallen ist.

Alles in allem konnte „Der Teufel von New York“ meine Erwartungen leider nicht entsprechen und ich kann das Buch nur bedingt weiter empfehlen.