Viel Geschichte, aber wenig Spannung

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momara Avatar

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Das Buch “ Der Thron der Welt“ von Robert Lyndon ist über 950 Seiten dick - und so liest es sich auch. Es durchzulesen ist teilweise ein Stück Arbeit, doch zwischendurch wird der Leser auch immer wieder mit kleinen Highlights belohnt. Zunächst beginnt die Geschichte spannend, und es werden die beiden Hauptfiguren Vallon und Hero eingeführt. Die Beziehung zwischen beiden ist interessant und hätte gerne ausgiebiger entwickelt werden können, als es geschehen ist. Auch die Reisegruppe besteht im Verlauf aus interessanten Figuren, aber sie bleiben isoliert, für sich mit ihren Problemen, so dass mir die Beziehungen untereinander zu kurz gekommen sind. Ich habe während der Lektüre immer darauf gewartet, dass sich mehr zwischen den Charakteren entwickelt, aber es gibt kaum tiefere Veränderungen. Deshalb gelang es mir auch nicht, mit diesem losen Haufen bei ihren Schwierigkeiten auf See und an Land so richtig mitzufiebern. Das ist dem Autor zu Beginn des Buches besser gelungen. Später reiht sich nur noch eine Komplikation an die nächste, und wenn man einige Seiten überspringt, dann hat man nichts verpasst. Die Schwierigkeiten werden gemeistert, ohne dass es Konsequenzen für die Beziehungen der Gruppe untereinander hat. Solche Passagen sind überflüssig, und nur für die interessant, die eine Abenteuergeschichte ohne tiefere Hintergründe lesen wollen. Das Buch ist aber keineswegs schlecht - es ist gut geschrieben und führt durch verschiedene Länder, über die man die ein oder andere historische Information aufschnappen kann. Ich empfehle es für Leser, die wirklich gerne viel lesen und nicht unbedingt mit einer Hauptfigur mitfiebern müssen, um sich unterhalten zu fühlen.