Der Auftakt hat Potential

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lizzycurse Avatar

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Zwei Diebe werden beschuldigt den König von Melengar ermordet zu haben. Zu allem Überfluss können sie auch noch aus den Kerkern des Schlosses entkommen und entführen den jungen Prinzen. So jedenfalls die offizielle Version. Dahinter steht ein Komplott, dessen Ausmaße weder die Diebe noch der junge Prinz Alric Anfangs erahnen können. Denn es geht um weit mehr als ein Leben - es geht um die Krone von Melengar.

„Der Thron von Melengar“ ist der Start der Reihe rund um das erfolgreiche Diebesduo „Riyria“, bestehend aus Hadrian und Royce, die sich durch Schläue und Kampferfahrung bisher noch aus jeder Schwierigkeit herauswinden konnten.

Die Geschichte dreht sich rund um das Diabesduo Hadrian und Royce, den jungen Prinzesin Alric, der plötzlich aus seinem alten Leben herausgerissen wird und durch den Tod des König auf einmal neue Aufgaben zu bewältigen hat und seine Schwester Arista, welche dem Komplott als erste auf die Spur kommt. Royce und Hadrian funktionierten für mich sehr gut zusammen. Auch der Humor, der bei den Gesprächen der beiden immer wieder ans Tageslicht drang, war an manchen Stellen einfach nur göttlich und hat mir des Öfteren ein Grinsen entlockt. Alric dagegen, der zuerst hochnäsigen Prinz, hob sich nicht so richtig aus der Grauen Masse ab. Sein Charakter war nicht wirklich greifbar, was ich eigentlich sehr schade fand. Hier hat der Autor deutliches Potential verschenkt, was meiner Meinung nach mit ein paar Seiten mehr behoben hätte werden können.

Jedoch hat es Spaß gemacht, die verschiedenen Charaktere auf ihrem Weg durch Melengar zu verfolgen und ihnen bei ihren Abenteuern beizustehen. Hierbei erwiesen sich auch die zwei Karten, jeweils am Anfang und am Ende als ziemlich hilfreich.
Die Atmosphäre konnte mich insbesondere am Anfang gefangen nehmen. In der Mitte des Buches kam sie mir das ein oder andere Mal abhanden.

Noch ein Wort zum Klappentext:
„... die alles bieten hat, was Fantasyleser lieben: Abenteuer, Verrat, Schwertkämpfe, Magie und Liebe, Mythen und Magie.“ Ich persönlich stoße mich immer sehr an solchen Werbetexten, da sie suggerieren, das es nur einen Typ von Fantasylesern gibt und das man sie alle über einen Kamm scheren kann. Ich hätte das Buch, hätte ich es im Buchladen zur Hand genommen, nach der Lektüre dieser Worte, wohl wieder ins Regal zurückgestellt.

Jedoch soll hier nicht der Klappentext, sondern der Inhalt des Buches beurteilt werden, also vergebe ich knappe vier Sterne, da ich durchaus einige vergnügliche Stunden mit dem Kampf um den Thron von Melengar erlebt habe, ich mich aber nicht richtig für dieses Buch begeistern konnte. Ein paar Seiten mehr und ein tieferes Abtauchen in die charakterlichen Abgründe der Figuren hätte dem Roman trotzdem nicht geschadet.