Mühen der Erinnerung

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kaiserin2201 Avatar

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Cecilia die, so beschreibt es die Leseprobe, wegen Mordes an ihrem Bruder Cyrus in Haft ist, wird von ihrer Pflichtverteidigerin Jennifer gebeten mit der Therapeutin Trina Galinitus zu sprechen. Jennifer versucht die Verteidigung Cecilias dahin gehend aufzubauen, dass diese ihren Bruder nicht im vollen Bewusstsein getötet hat. Doch Cecilia ist offenbar nicht bereit darauf einzugehen. Sie vermutet, dass Jennifer nicht gerade begeistert ist sie als ihre Pflichtverteidigerin vertreten zu müssen. Cecilia ist eine junge hoch intelligente Frau von siebzehn Jahren, die keine Hoffnungen mehr hegt in ihrem Leben noch etwas Schönes zu erleben. In der Ichform erzählt, beschreibt Cecilia ihre Umgebung und Mitinsassen, sowie die Therapiestunden an denen sie sich ungern und so wenig wie möglich beteiligt. Nur in einigen Sätzen schweift sie in ihre Vergangenheit ab in der sie, überschattet vom langen und qualvollen Krebstod der Mutter, nur wenige leichte und unbeschwerte Momente hatte. Beim Lesen der Kapitel habe ich den Eindruck, dass Cecilia sich in einer Zwischenwelt befindet, und das nicht erst seit ihrer Verhaftung. Dies geschieht wohl zum Selbstschutz, denn sie beschreibt ihre Gefühle, sowohl seelisch als auch physisch, in einer Form die mich an einen Menschen erinnert der ein schlimmes Trauma erlitten hat. Um zu überleben muss sie sich abschotten, und nimmt auch eine lange Haftstrafe dafür in Kauf. Richtig interessant wird es als Dr. Trina Galinitus sie auffordert sich einen schönen Moment in ihrem Leben mittels Visualisierung in Erinnerung zu rufen... Man wird neugierig auf Cecilias Geschichte, weil es bedrückt dass ein so junger Mensch anscheinend schon soviel Trauriges erlebt hat. Man erhofft eine Besserung für ihr Leben im Gegensatz zu Cecilia selbst, die alle Hoffnung darauf schon lange aufgegeben zu haben scheint.