Cecelias Geschichte

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regenprinz Avatar

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Dieser Jugendroman erzählt die Geschichte von Cecelia Price, deren Leben Stück für Stück in Scherben bricht. Den Krebstod der Mutter hat die Familie gerade hinter sich - und seelisch noch längst nicht verkraftet -, da bahnt sich bereits das nächste Unheil an, in dessen Folge auch CeCes Bruder Cyrus stirbt. Wie genau und warum bzw. was dazu geführt hat, wird erst spät im Roman konkret aufgedeckt und dient klar dem Erhalt der Spannung. Es passt jedoch insofern dazu, dass CeCe lange Zeit braucht, um sich in der (Zwangs-)Therapie zu öffnen und die Wahrheit zu sagen. Diese abweisende, trotzig/ rotzig wirkende Mädchenfigur hat mir übrigens gut gefallen und ich fand sie sehr authentisch dargestellt. Überhaupt ist die Geschichte eindringlich erzählt, das Buch konzentriert sich auf das Wesentliche und geht dabei sehr in die Tiefe. Wobei die Verhältnisse natürlich amerikanische sind, speziell was diese Therapieunterbringung und das ganze Procedere rund um den Prozess angeht, da blieb mir manches eher fremd. Die Figuren, allen voran CeCes engagierte Pflichtverteidigerin, ihre geduldige Therapeutin sowie eine Lehrerin, von der sie Unterstützung erfährt, überzeugen dennoch. Ich persönlich mochte Tucker am liebsten, aber es gefiel mir gut, dass der Roman auch hier lange in der Schwebe blieb. Sprachlich habe ich absolut nichts zu meckern, Stil und Inhalt passten für mich perfekt zusammen.
Die volle Sternchenzahl mag ich aus dem Grund nicht vergeben, weil dieser Roman insgesamt für meinen persönlichen Geschmack am Ende doch zu konstruiert wirkte. Vor allem, als die lange aufrechterhaltene Spannung verpuffte, hatte ich das Gefühl, dass mir das "zu wenig" war. CeCes Verhalten fand ich da auch nicht ganz schlüssig. Ihre Entscheidung am Buchende dagegen konnte ich gut nachvollziehen.
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