Schwer zu beurteilen

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wildcat Avatar

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Rückentext:
Notrufzentrale: Sie haben den Notruf gewählt. Was ist vorgefallen?
Anruferin: Mein... mein Bruder ist tot.
Notrufzentrale: Tut mir leid, sagten Sie gerade, Ihr Bruder sei tot?
Anruferin: Ja. Er ist... er ist im Keller. Er atmet nicht mehr.
Notrufzentrale: Wie ist das passiert? War er verletzt?
Anruferin: Er... Ich... Es ist meine Schuld. Ich habe das getan. Ich habe das getan.

Nachdem Cecelia den Notruf abgesetzt hat, schweigt sie. In der U-Haft wartet sie auf ihren Prozess, doch sie will mit niemandem über das, was passiert ist, sprechen. Darüber, dass ihr Bruder ein Junkie war und ihr Leben versaut hat. Oder darüber, wie schuldig sie sich fühlt. Aber nur Cecelia weiß, was an jenem Tag wirklich geschah...

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover zeigt ein Mädchen welches sich mit geschlossenen Augen an einem Brückengeländer abstützt und möglicherweise überlegt zu springen. Das Mädchen auf dem Cover wirkt allerdings eher zufrieden, denn selbstmordgefährdet. Man kann es wohl so oder so interpretieren, genau wie auch den Inhalt. von daher passt es wohl ganz gut.

Meine Meinung zum Inhalt:
Der Rückentext stimmt nicht ganz, erfährt man doch gleich am Anfang, dass Cecelia nicht in U-Haft sitzt, nicht wirklich zumindest. Zudem habe ich mir durch den Rückentext ein ganz anderes Buch erwartet, was genau weiß ich allerdings auch nicht so genau. Ich denke einfach etwas spannenderes, dramatischeres.
Tatsächlich passiert in diesem Buch irgendwie nicht viel. Es besteht im Prinzip aus 2 Erzählung, der Zeit vor der Gefangennahme (2-3 Monate vorher) und der Gegenwart. Geschrieben ist es aus der Sicht von Cecelia.
Was ich von ihr halten soll, ist mir absolut nicht klar. Bis ihr Bruder Junkie wurde, scheint sie ein fleissiges, vernünftiges, bodenständiges Mädchen gewesen zu sein welches unbedingt ein Stipendium an einem Elite-College erwerben wollte. Dann tut sich ihr ein neuer Weg auf und sie schlägt ihn ein, ohne groß nachzudenken und scheinbar auch ohne wirkliche reue. Irgendwie passt das alles nicht richtig zusammen.
Dann macht sie sich wieder Gedanken ob sie das richtige tut, und dann macht sie alles nur noch schlimmer. Irgendwie scheint sie dann doch kein kluges Mädchen mehr zu sein, eher ein einfältiger, naiver Teenager der unbedingt Aufmerksamkeit haben möchte. Wobei ich das mit der Aufmerksamkeit aufgrund ihrer Vorgeschichte dann doch wieder verstehen kann.
Dieses Buch lässt mich etwas verwirrt zurück. Einerseits war ich schnell durch (der Schreibstil ist recht gut), andererseits passiert nicht wirklich was. Mag ich CeCe oder nicht? Tut sie mir leider oder hat sie verdient was sie bekommt?
Ich bin mir nur sicher, dass ich ihren Vater nicht mag. Hätte er sich mehr um seine Kinder gekümmert und auf CeCe gehört, hätte es wohl nicht soweit kommen müssen, doch der Vater spielt im Endeffekt nur eine kleine Nebenrolle.
Das Ende ist nichts halbes und nichts Ganzes. Es ist gut, aber irgendwie auch nicht. Man erfährt im Prinzip nichts. Aber irgendwie ist es sooo schlecht auch nicht.
Ich weiß, dass diese Rezension nicht wirklich hilfreich ist, aber im moment bin ich wirklich ratlos was ich von diesem Buch halten soll und ob es mir gefallen hat oder nicht.

Fazit:
Ich kann es nicht empfehlen, aber definitiv auch nicht davon abraten. Hier muss man sich sein eigenes Bild machen.