Toller Jugendroman

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kleine_welle Avatar

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Cecelia ist im Verhaltenstherapiezentrum untergebracht. Sie sagt selber, dass sie schuld daran ist, dass ihr Bruder tot ist. Dieser wurde Wochen vorher tot im Haus ihres Vaters von ihr gefunden, er hat eine Überdosis an Schmerzmitteln genommen, die Cecelia ihm gegeben hat. Doch was genau an diesem Tag und an den Wochen vorher geschah, verschweigt sie, denn für sie steht fest, sie hat es verdient dort zu sein, wo sie jetzt ist, sie geht sogar noch weiter, sie weiß dass sie ins Gefängnis gehört.

Das ganze Buch ist aus der Sicht von Cecelia geschrieben, zu jedem Zeitpunkt hat der Leser Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Denn in ihren Therapien redet sie nicht über den besagten Tag, weder in der Gruppentherapie noch in ihrer Einzeltherapie, sie zieht sich komplett zurück. Dazu kommen noch immer wieder die Rückblicke der letzten drei Monaten. Diese Abschnitte sind klar voneinander getrennt und man kommt in keiner Weise durcheinander mit den Zeiten. So bekommt der Leser immer mehr ein Bild davon, warum Cecelia so handelte und wie es zu dem Tod ihres Bruders kommen konnte. Man bekommt Einblick, nicht nur in Cecelias Leben oder das ihres anhängigen Bruders, sondern auch in das Leben ihres Vaters, der sich weigert, das Elend um ihn herum zu bemerken.
Kelly Fiore schreibt das Buch sehr schön und einfühlsam, man versteht Cecelia und kann ihre Handlungen nachvollziehen, trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass es nicht soweit hätte kommen müssen, wenn Cecelia mehr gekämpft hätte. Sie wirkt im Buch doch sehr resigniert und hilflos. Trotz allem ist es ein toller Jugendroman.

Mein Fazit: Ich würde den Roman auf jeden Fall weiterempfehlen, er ist einfühlsam und spannend und hat alles was ein guter Roman braucht. Man langweilt sich keine Sekunde.